» Wie funktioniert eine Gemeinde in anderen Ländern und wie wird dort Glaube und Kirche vermittelt? Ich bin sehr interessiert, Skandinaviens Kultur und Länder kennenzulernen. Gleichzeitig möchte ich mich durch mein Studium der Kultur- und Medienbildung dafür einsetzen, kirchliche Themen auf kultureller und medialer Ebene ansprechend zu gestalten. «
*1996 in Emmendingen.
Studentin aus Ludwigsburg.
Von September 2019 bis Juni 2021 in der katholischen Schule in Tartu, Estland.
Verrückt, oder? Mein letzter Blogeintrag ist noch gar nicht so lange her. Ich weiß auch nicht wie das kommt, mir schien es bisher eigentlich eher so, als hätte man in der Adventszeit weniger Zeit als sonst. Alle sind gehetzt. Die Stadt ist überfüllt und man muss alle Leute mit kreativen Geschenken zufriedenstellen.
Ich verbringe dieses Weihnachten in Tartu. Das ist das zweite Weihnachten in Folge, was ich nicht mit meiner Familie verbringe, wobei es letztes Jahr ganz freiwillig war und dieses Jahr eher eine einigermaßen gezwungene Situation darstellt.
Die Tage streichen schnell vorbei. So schnell, dass ich es nicht glauben kann. Die ganze Pandemiesituation erscheint bei alledem fast schon einfach wie eine Nebensache. Gut, es mag auch daran liegen, dass die Arbeit nie ausgeht und ich persönlich versuche, meine Zeit in Estland so gut es geht zu nutzen. Und sie rennt so schnell immer weiter und ich frage mich: Aber was, wenn im Juni dann alles vorbei ist? Was, wenn ich dann wirklich wieder nach Deutschland gehe?
Ich bin jetzt schon über zehn Monate hier in Tartu und ich kenne meine Aufgaben mittlerweile ganz gut. Trotzdem habe ich mich schon immer gefragt, was denn die anderen so arbeiten und ob das vielleicht auch eine Stelle gewesen wäre, die ich gerne angetreten hätte.
Freunde, liebe Freunde. Inzwischen fallen mir immer mehr Gründe ein und auf, warum sich das estnische Volk einfach dauerhaft abfeiern sollte. Die Laune der Bevölkerung ist zwar im Herbst, Winter und Frühling recht normaalselt (hatte schon bessere Zeiten und will eigentlich nur seine Ruhe haben), im Sommer und an den Feiertagen aber umso besser.
Der Wecker klingelt um 5.00 Uhr. Die Motivation, sich um diese Zeit aus dem Bett zu bewegen, hält sich stark in Grenzen, aber Thomas hat das irgendwie drauf. Unser Zug fährt um 6.26 Uhr und wir müssen ja noch zum Bahnhof laufen. Das Vesper (zu Hochdeutsch: Die Brotzeit/das Picknick) haben wir schon am Tag davor in Dosen gepackt. Ich erinnere mich daran, wie wir etwa acht Brote in eine Dose gequetscht haben, die Zwischenräume wurden mit kleinen Tomaten und Salatblättern ausgestopft.
Im Dunkeln laufen wir zum Tartuer Bahnhof.
Hallo Ihr und Du! Wenn ich mich an meinen Geschichtsunterricht meiner Schulzeit erinnere, dann fällt mir hauptsächlich der zweite Weltkrieg ein - oder NUR der zweite Weltkrieg. Tja, und mit eine
der ersten Situationen, als ich in Estland ankam, war, dass ich gefragt wurde, ob ich wüsste, welche Rolle die Deutschen in der estnischen Geschichte gespielt hätten. Diese Frage
ließ mich direkt unruhig werden.
Das Jahr 2020 ist zwar schon in vollem Gange und trotzdem habe ich noch einiges zu erzählen aus dem vergangenen Jahr.
Wäre ja zu schön, wenn ich es schaffen würde, absolut alles mit der Kamera festzuhalten. Und im Endeffekt fliegt 70 Prozent des Materials sowieso immer in die Tonne. Was mehr als gut ist, da Du Dir sonst vermutlich viele komische Dinge ansehen würdest, die mehr als ermüdend sind.
Das Kulturzentrum (Jakobi Mäe Kultuurikoda) ist auch ein Teil des katholischen Bildungszentrums Tartu, wo ich mein Praktikum im Norden
mache. Dort können Menschen jeden Alters an Kulturangeboten teilnehmen oder sie gestalten. Es gibt Ballett-unterricht, Musikunterricht, Chöre, Theatergruppen, Diskutiergruppen, Tanzworkshops und vieles mehr.
VALGUS ON TULEMAS, ist eine Veranstaltung, die in der Adventszeit stattfindet. Hier wird Entstandenes präsentiert und auf dem kleinen Weihnachtsmarkt, den SchülerInnen selbst gestalten, herumgeschlendert.
Die baltischen Praktikanten in Lettland.
Alex unterwegs mit Eme, Anni und Leo.
Weil es sich in den Herbstferien auch mal lohnt die Geschichte und Kultur des Nachbarlandes kennenzulernen, die Gegend zu entdecken und die anderen auszufragen wie ihre Tätigkeiten so aussehen.
Euch erwarten Kabums, Kaukums und Karums, ein unglaublicher Birkenstock und eine Hundeverkupplungsaktion!