Meine besondere erste Zeit in Reykjavik

Ulrike Seitz (Foto: David Gorny)
Ulrike Seitz (Foto: David Gorny)

Zwei Wochen bin ich nun schon in Island, aber ein normaler Alltag ist für mich hier noch nicht eingekehrt.

Das liegt vor allem daran, dass auch Island seit Tagen vom Coronavirus in Atem gehalten wird. In der Nacht zum Montag (16. März) ist ein vorläufiges Versammlungsverbot von mehr als hundert Personen in Kraft getreten.

Wie reagiert die Kirche?

Damit die Menschen weiterhin in die Kirche kommen können, wird es in den nächsten Wochen an den Sonntagen zusätzliche Gottesdienste in Polnisch und Englisch geben. Die Messen in diesen beiden Sprachen sind immer sehr gut besucht, sodass nur durch zusätzliche Gottesdienste gewährleistet ist, dass die Besucherzahl unter hundert bleibt. So reagiert der Bischof hier auf die aktuellen Herausforderungen.

 

Der Kirchenchor, in dem ich nun auch mitsinge, wird in den nächsten Wochen nicht mehr im Gottesdienst singen. Dafür werden wir in unseren Proben Gesänge aufnehmen, die sich die Menschen auf einem Youtube Channel (Landakot Choir) anhören können. So trägt der Chor dazu bei, dass auch diejenigen, die nicht zum Gottesdienst gehen können oder wollen, zu Hause den Gesängen lauschen und dazu beten können.

 

Das Kirchencafé, das immer sonntags nach der isländischen Messe stattfindet, wird mindestens bis nach Ostern ausfallen. Das bedeutet auch für mich eine Veränderung, da ich für die Vorbereitung zuständig bin.

Wie geht es weiter mit dem Frühstück für Bedürftige?

Ulrike beim täglichen Frühstück für Bedürftige
Ulrike beim täglichen Frühstück für Bedürftige

Meiner Aufgabe, die Mutter Theresa Schwestern bei ihrem Frühstück für Bedürftige zu unterstützen, komme ich momentan weiter nach. Allerdings ist auch hier noch nicht endgültig klar, ob das Frühstück weiter so durchgeführt werden kann. Wir geben uns große Mühe, die Küche und den Frühstücksraum sauber zu halten und die Menschen, die kommen über die aktuellen Risiken und Maßnahmen zu informieren.

 

Aber falls die Anweisung kommt, dass wir das Frühstück vorübergehend aussetzen sollen, wird das für einige Menschen eine schwierige Zeit. Im Moment kommen täglich zwischen 30 und 40 Bedürftige zu uns. Wir überlegen, wie wir sie auch im Falle eines Verbots, verursacht durch die Coronakrise, weiterhin unterstützen können.

Ruhiges Reykjavik

Ein bisschen seltsam ist es auch, hier durch die Straßen zu gehen. Die Stadt, die normalerweise von Touristen und Einheimischen nur so wimmelt, ist jetzt ruhig. Die beliebten Schwimmbäder mit den entspannenden Hot Tubs sind geschlossen und die Cafés und Restaurants dürfen weniger Tische aufstellen als sonst. Für mich ist das alles etwas unwirklich und es fehlt mir auch der Vergleich wie es vorher war, da ich erst so kurz hier bin.

Gedanken & Sorgen

Sorgen mache ich mir natürlich wegen meiner Familie und allen Menschen, die mir in Deutschland am Herzen liegen. Wahrscheinlich werden in den nächsten Wochen keine Flugzeuge mehr von hier nach Deutschland fliegen und die einzige Fähre von hier nach Europa hat ebenfalls ihren Betrieb eingestellt. So fühle ich mich tatsächlich immer mehr wie auf einer abgeschnittenen Insel. Gleichzeitig beginne ich die Menschen hier ins Herz zu schließen und bin auch froh, hier zu sein und in diesen besonderen Zeiten helfen zu können. Eine typische Redewendung der Isländer höre ich nun auch immer öfter:

Þetta reddast! – Das wird schon gutgehen! Diese Einstellung gefällt mir.

 

Ulrike

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