Das Bonifatiuswerk lädt Dich ein, für sechs bis maximal 14 Monate die katholische Diaspora-Kirche in Nordeuropa und im Baltikum kennenzulernen und tatkräftig zu unterstützen!
Kirche in diesen Ländern ist jung, kreativ und im Aufbruch begriffen, obwohl – oder vielleicht gerade weil – hier nur etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung katholisch ist!
Hier in Vadstena wohnen und arbeiten wir im Gästehaus. Demnach findet hier auch ein Großteil unseres Alltags statt. Um trotzdem auch Leute außerhalb des Gästehauses und der Gemeinde kennenzulernen, haben wir uns am Anfang alle Hobbys gesucht.
Ich habe im lokalen Handballverein gespielt. Dem VHF. Dort habe ich zweimal die Woche trainiert und konnte sogar bei einigen Punktspielen mitspielen. Ich wurde auch bei Team-Aktionen integriert und zu Teampartys eingeladen.
Nach dem Ende der Saison begann leider erstmal die Sommerpause, die sich hin zu meiner Abreise erstreckt. Und während die anderen beiden im Chor singen und im Orchester spielen, stand ich dann wieder ohne Hobby da.
Während man in Deutschland am 30. April "Tanz in den Mai" feiert, wird in Schweden an diesem Tag (oder besser gesagt Abend) Walpurgisnacht gefeiert.
Auch in Vadstena. Natürlich konnten wir uns das nicht entgehen lassen.
Zunächst hat das Blasorchester auf dem Rathausplatz gespielt und dann sind alle Leute, das Blasorchester vorn voraus, in einem Umzug zum Schloss gegangen. Vor dem Wasa-Schloss am See war dann ein (semi)großes Feuer und ein Chor hat gesungen. Viele Leute waren da und nach 9 Monaten in Vadstena hat man auch einige bekannte Gesichter gesehen.
Seit acht Monaten bin ich jetzt in Schweden in meiner Einsatzstelle Marielund. Im letzten Monat April, hat sich nochmal einiges getan. Man merkt immer mehr, dass die Tage deutlich länger werden. Helligkeitsstundenmäßig gesehen, haben wir jetzt Deutschland schon überholt. Mit einem Blick auf die Uhr sich abends zu vergewissern, dass es wirklich schon Zeit zum Abendessen ist, auch wenn es noch hell draußen ist. Morgens um fünf Uhr aufzuwachen, weil es draußen hell wird, und sich wieder schlafen zu legen. Die 16 Sonnenstunden am Tag machen sich bemerkbar und werden natürlich genutzt.
Eine aufregende Zeit in Schweden liegt hinter mir. In sieben spannenden Monaten konnte ich die schwedische Stadt Uppsala und das Land Schweden intensiv kennenlernen. Die Zeit vor Ort ist wie im Fluge vergangen. In den letzten Monaten durfte ich viele tolle Erfahrungen sammeln: Glücksmenschen kennenlernen, die zu Freund*innen fürs Leben wurden, eine für mich neue Kultur erleben, Glücksorte in Gemeinschaft entdecken.
Vor meinem "Praktikum im Norden" wusste ich zwar, dass ich das Land Schweden mag, ich ahnte aber nicht, wie schnell dieses Land zu meinem zweiten Zuhause werden würde.
Mit dem Verlieben ist es so eine Sache: kann sehr schön sein, endet aber meistens tragisch. Und meistens hätte man es von Anfang an besser wissen können. Der französische Schriftsteller Honoré de Balzac sagte einmal: "Verliebtsein ist nur ein außerordentlicher Fall von freiwilliger Blindheit", und Nietzsche stimmt ihm zu: "Mitunter reicht schon eine stärkere Brille, um den Verliebten zu heilen."
Ich finde, sie haben recht. Und trotzdem gehöre ich zu den Menschen, die eine stärkere Brille brauchen – und das vollkommen freiwillig. Es gibt so Vieles, das ich an meinem Praktikumsland mag. Den Sonnenuntergang über Riga, Spaziergänge an der Daugava im Sonnenuntergang… aber eben auch bezahlbare Zugtickets, unglaublich viel Tee, und Kuchen! Nennt mir einen Praktikanten, der sich nicht direkt in Riga verliebt.
Seit Anfang des Jahres verbringe ich mein Praktikum im Gästehaus in Vadstena. In den vergangenen Monaten habe ich dabei einige Seiten von Vadstena kennengelernt. Besonders gut gefällt mir der See.
Vadstena liegt am zweitgrößten See Schwedens, dem Vättern-See. Das Gästehaus liegt direkt am See, sodass man vom Matsal (Speisesaal) eine gute Aussicht auf den See und abends auch auf den Sonnenuntergang hat. Auch den kleinen Leuchtturm kann man vom Gästehaus aus sehen. Im Laufe meiner Zeit hier habe ich den Eindruck bekommen, dass der See an keinem Tag genauso ist wie davor.
Nach 7 Monaten hier in Lettland blicke ich auf eine aufregende Zeit zurück, die viele Höhen und Tiefen mit sich gebracht hat. Eine Zeit, die viel zu schnell umgegangen ist aber trotzdem vollgepackt war mit vielen Erlebnissen und Erfahrungen, die ich so wahrscheinlich nie vergessen werde. Ich bin dankbar, dass mir das Bonifatiuswerk diese Praktikums-Reise ermöglicht hat.
Als ich vor meiner Reise mit Freunden und Familie darüber gesprochen habe, wo mich mein "Praktikum im Norden" hinführt, hat man immer Fragezeichen über den Köpfen gesehen. "Lettland?! Ist irgendwo da rechts, oder?", waren öfter die Reaktionen. Und auch ich musste am Anfang auch selbst einen Blick auf die Weltkarte wagen, um zu sehen, wo meine Reise überhaupt hinführen wird.
Die 6 Monate meines "Praktikum im Norden" waren gefüllt mit neuen Erfahrungen, neuen Menschen, neuen Orten, neuen Wörtern, neuen Herausforderungen und neuen Freundschaften. Ich erinnere mich noch an meine ersten Eindrücke, die ich auf dem Weg vom Flughafen bis zu meiner Einsatzstelle gewonnen habe. Vor allem die Natur und die Landschaft Schwedens waren ab den ersten Moment an so besonders.
Als wir mit dem Auto in meiner Einsatzstelle Stiftsgarden Marielund ankamen, kreisten sich meine Gedanken darum, wie bergig doch der Weg zum Haus ist - auf Google Maps schien eigentlich alles ebenerdig zu sein.
Eine alte dänische Tradition, von der ich so noch aus keinem weiteren Land gehört habe, sind die gækkebreve (Scherzbriefe), die zur Osterzeit vorzugsweise von Kindern an ihre Familie und Freunde geschickt werden.
Man nehme dabei ein Blatt Papier, in welches man ein schönes Muster hineinschneidet und beliebig noch weiter verzieren kann. Danach schreibt man seinen Namen in Punkten pro Buchstaben darauf.
In jedem Ende wohnt ein Anfang inne. Irgendwie passt der Spruch gerade ziemlich gut. Das Ende der Praktikumszeit meiner Mitpraktikantin Sarah stand Anfang März auf dem Programm. Das Ende einer gemeinsamen WG-Zeit, welche gleichzeitig der Anfang einer tollen Freundschaft ist. "Egal was auch kommt, was für eine geile Zeit". Diese Worte von Ben Zucker aus dem Lied "Was für eine geile Zeit", beschreiben treffend, dass ich gerne an diese gemeinsame WG-Zeit am Fuß des Mälaren zurückdenken werde. Alle Hürden, die man gemeinsam gemeistert hat, alle neuen Erlebnisse und Entdeckungen, die man miteinander teilt. All das bleibt und hat den Anfang für eine neue Freundschaft gelegt.