Das Bonifatiuswerk lädt Dich ein, für sechs bis maximal 14 Monate die katholische Diaspora-Kirche in Nordeuropa und im Baltikum kennenzulernen und tatkräftig zu unterstützen!
Kirche in diesen Ländern ist jung, kreativ und im Aufbruch begriffen, obwohl – oder vielleicht gerade weil – hier nur etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung katholisch ist!
Der Schnee fiel und fiel und fiel. Und mit jedem vergangenen Wintertag drang die Erkenntnis mehr in meinen Kopf vor, dass ich wirklich schon fast sechs Monate aus Erfurt weg bin.
Irgendwie fühlt es sich sehr surreal an, dass 2022 schon wieder vorbei sein soll. Gefühlt war gerade erst Januar, vor nicht langer Zeit mein Geburtstag im März, die Abi-Prüfungen und der Abschlussball. Aber es ist fast Februar 2023.
Dass das tatsächlich Wirklichkeit ist, zeigten mir das gezuckerte Riga, der Glühwein auf dem Weihnachtsmarkt - der sogar fast genauso geschmeckt hat wie daheim -, die Zahlen auf meinen Adventskalendertürchen und zuletzt die Neujahrswünsche.
Meinen Freiwilligendienst für das "Praktikum im Norden" habe ich von September bis November 2022 im
schwedischen Örtchen Rättvik im Stift Berget absolviert.
Die Gemeinschaft der Heiligen Dreifaltigkeit befindet sich tatsächlich "auf dem Berg", da sich das
Exerzitienhaus ein gutes Stück außerhalb des Stadtkerns befindet. Zunächst einmal interessierte
mich, wer hier überhaupt lebt. Die Mitglieder der Gemeinschaft kommen aus verschiedenen Kirchen
und haben eine gemeinsame Berufung. Sie leben in eigenen Häuschen auf dem Gelände des Stiftes
und verfolgen die Vision, die Liebe Gottes vor allen Menschen zu bezeugen.
Ein gemeinsames Weihnachtsfest mit 14 Freiwilligen in Vadstena mit besinnlichen Abenden und vielen tollen Unternehmungen rund um die Weihnachtstage.
Es folgen einige Eindrücke des Weihnachtsfestes 2022 der Praktikantinnen und Praktikanten im Norden.
Die Vorweihnachtszeit in Island war schneereich, dunkel und sehr, sehr schön. Ab dem ersten Advent, am letzten Novemberwochenende haben wir, Schwester Selestina und ich, angefangen Weihnachtskekse zu backen. Unmengen an Vanillekipferl und Engelsaugen mussten mit Marmelade befüllt und mit Puderzucker bestreut werden. Und das jede Woche aufs Neue. Einen kleinen Schockmoment hatte ich dann, als die Schwestern mir erklärt haben, dass wir die Kekse erst am Weihnachtstag essen und fast alle davor verschenkt werden.
"Wage es", unter diesem Motto bin ich meinen Freiwilligendienst in Estland angegangen. Und so habe ich es gewagt und bin Ende August zusammen mit meiner Mitpraktikantin Aika nach Estland geflogen – einem Land, von dem ich bis dahin vom Hörensagen nicht mehr wusste, als dass es wohl vor allem landschaftlich "sehr schön sein soll". Aber genau das hat es für mich auch so spannend gemacht.
Was zwei Monate Island schon ausmachen:
Ich wohne jetzt seit zwei Monaten in Akureyri im Norden Islands. Was ich in diesen zwei Monaten schon alles erlebt habe, hätte ich mir vorher nicht vorstellen können.
Direkt in der ersten Woche bin ich voll in den Arbeitsalltag eingestiegen und konnte mich direkt super einleben.
Vor eineinhalb Monaten bin ich in Schweden gelandet. In meiner Einsatzstelle Stiftsgården Marielund wurde ich von Alexandra und Amelie mit einer Geburtstagsfika empfangen - die schwedischen Kanelbullen (Zimtschnecken) haben mich direkt überzeugt! Besonders war auch mein erstes Wochenende, denn Lena, Jule und Friederike aus der Einsatzstelle Vadstena kamen, um mit mir meinen Geburtstag nachzufeiern. Stockholm bei Nacht – auf jeden Fall ein Erlebnis!
Mein Praktikum in Bergen begann Anfang August nach einer Anreise über 2 Tage mit Zug und Fähre. Diese Art zu Reisen hat den großen Vorteil, dass ich etwas Zeit zwischen dem Alltag in Deutschland und all den neuen Dingen in Norwegen hatte und das Einleben so leichter fiel. Jetzt bin ich schon fast 3 Monate hier und kann schon etwas Norwegisch verstehen und sprechen. Am meisten lerne ich wahrscheinlich im Norwegisch-Kurs oder mit Duolingo, aber am lustigsten ist es durch den Austausch mit den Schülern in der Schule. Dort helfe ich zum Beispiel im Deutschunterricht, der größtenteils auf Norwegisch stattfindet. Ansonsten waren die Klassenfahrten, an denen auch wir Praktikanten teilnehmen konnten, eine super Gelegenheit, die Schüler besser kennenzulernen und praktische Norwegisch-Erfahrungen zu sammeln.
Wie sehr mich das Leben in Estland schon verändert hat, bemerke ich erst, als ich in den Herbstferien mich dazu entscheide eine Freundin in Litauen besuchen. Die sonst alltäglichen Floskeln wie "Tere!" (dt. Hallo) oder "Aitäh" (dt. Danke) finden hier keine Verwendung, aber sie liegen mir ganz automatisch auf der Zunge. Trotz meiner Bemühungen rutschen mir hier und da immer wieder estnische Wörter raus.
Jetzt sitze ich hier, an meinem Schreibtisch, im 5. Stock, mitten in Stockholm, schaue über die Dächer der Stadt und kann kaum glauben, dass dies nun schon seit zwei Monaten mein zu Hause ist.