Das Bonifatiuswerk lädt Dich ein, für sechs bis maximal zwölf Monate die katholische Diaspora-Kirche in Nordeuropa und im Baltikum während eines "Internationalen Jugendfreiwilligendienstes" kennenzulernen und tatkräftig zu unterstützen!
Kirche in diesen Ländern ist jung, international und in Bewegung, obwohl – oder vielleicht gerade weil – hier nur etwa ein Prozent der Gesamtbevölkerung katholisch ist!
Starte auch du dein "Praktikum im Norden" und bewirb dich jetzt bei uns bis zum 15. Januar 2025, um im Sommer 2025 dein Abenteuer Ausland zu beginnen.
Nach zwei Vorbereitungsseminaren, stundenlangem Aussortieren des Kinderzimmers und Kofferpacken hatte das ungeduldige Warten endlich ein Ende und wir machten uns am 2. September endlich auf nach Finnland. Auf dem Weg zum Flughafen war ich sehr unruhig und nervös, aber spätestens, als ich Pauline (meine Mitpraktikantin) vom Bahnsteig des BER abholte, wich die Anspannung und zurück blieb einfach nur noch riesige Vorfreude.
Nach insgesamt zwei Stunden Flugverspätung kamen Siri (meine Mitpraktikantin) und ich mit unseren schweren Koffern mitten in der Nacht im Gästehaus der Birgittenschwestern in Turku an, wo wir herzlichst von unserer Mentorin sowie einer anderen Schwester empfangen wurden. Der Tag beginnt um 9 Uhr mit der Arbeit, egal ob Gästezimmer vorbereiten, in der Küche helfen, bügeln oder den Essenssaal saugen und wischen. Wir kommen nach 10 Monaten zurück und wissen, wie der eigene Haushalt zu führen ist. Um 12 Uhr gibt es dann immer Mittagessen und nachmittags wird das Geschirr gespült und Aufgaben, die gerade so anfallen, werden erledigt. Meistens haben wir aber ab 14:30 Uhr frei. An den Wochenenden müssen wir nicht arbeiten und können deshalb ausschlafen.
Mir kam es wirklich so vor als wolle ganz Island mich willkommen heißen: Als ich vor drei Wochen bei strahlendem Sonnenschein hier ankam wurde ich sofort herzlich aufgenommen und mit Essen versorgt. Gleich am ersten Abend konnte ich meine ersten Polarlichter bestaunen und in den folgenden Tagen das außergewöhnlich gute Wetter für Erkundungstouren in Reykjavik nutzen.
Herzlich bin ich auch am 1. September hier empfangen worden. Und so ist es auch bis heute noch. Auch wenn die Esten nicht sehr nahbar sind, merkt man doch schnell, dass sie froh sind, dass man da ist. Die Kinder grüßen einen auf der Straße oder in der Schule und fragen wie es einem geht und sind sehr aufmerksam. Ich fühle mich hier so wohl und bin wirklich glücklich dieses Abenteuer gewagt zu haben. Estland ist für viele ein unscheinbares und vor allem unbekanntes Land, so auch für mich und so hatte ich nicht wirklich eine Vorstellung davon, was mich hier erwarten würde. Und wie soll ich sagen, die ersten sechs Wochen waren auf jeden Fall schon mal vielversprechend. Ich hab schon so viel erlebt und gesehen und bin wirklich positiv überrascht von diesem Land.
Gut vier Wochen lebe ich nun in Oslo (genauer gesagt in Strømmen), aber das ist nur einen Katzensprung entfernt, denn mit dem Zug fährt man nur 13 Minuten bis ins Zentrum. Langsam werden die Nächte kälter und die Tage kürzer. Der Winter bricht an. Es wird im Schatten der Nacht so kalt, dass die metallischen Dächer der Blechbüchsen auf der geschotterten Straße mit Milliarden winzig kleiner Frostkristalle überzogen sind.
Es ist schon ein bisschen ein seltsames Gefühl, als die Fähre in Deutschland ablegt. Ein Jahr lang werde ich keinen deutschen Boden mehr betreten. Den Boden, auf dem mein Zuhause liegt. Und wenn ich zurückkomme, werde ich eine ganz andere sein. (Wie Bilbo aus dem Hobbit-Film). Trotzdem habe ich Bock auf dieses Jahr. Ich will raus, ich will mehr.
Die letzten Wochen meines Praktikums waren im Sommer angebrochen und ich fragte mich: Wo ist bloß die Zeit geblieben? Gefühlt bin ich vor drei Wochen erst angekommen. Und war nicht gestern erst die Hälfte rum?! So kommt es mir vor! Aber dann kam die Frage von Mitvolontärin und Gartenfee Hanna: „Warst du jetzt den ganzen Sommer über hier?“ Die Zeit fliegt einfach so schnell und ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass ich bald schon wieder zu Hause bin!
Jetzt bin ich seit einiger Zeit wieder zu Hause in Deutschland. Dennoch denke ich viel und gerne an die Zeit in Finnland zurück. An die Schwestern, die vielen Menschen, denen ich dort begegnet bin, die Spaziergänge durch Turku und natürlich an den vielen Schnee, den ich bis zu meiner Abreise im April noch hatte.
Ich bin erst seit drei Wochen hier in Akureyri und es fühlt sich immer noch wie ein großes Abenteuer an, aber so langsam gewöhne ich mich ein und es entwickelt sich eine Routine. Bisher habe ich auf jeden Fall viel mehr erlebt, als ich in so einer kurzen Zeit gedacht hätte!
Einsteigen und losfliegen – oder auch nicht, denn ich kam auf dem Wasser hierher.
„Bleibt weiterhin immer so, wie ihr seid, und nehmt es mit in die Zukunft, immer zu vielem Ja zu sagen!“ Das waren die Worte des Hausmeisters Paul des St.-Paul-Gymnasiums, als wir uns beim Sommerabschluss von ihm verabschiedeten. Meine Zeit am Gymnasium St. Paul war zwar nicht sehr lang, aber Paul durfte ich trotzdem tatkräftig unterstützen. Dabei hatten wir immer sehr viel Spaß und haben viel gelacht. Zu unseren Aufgaben gehörten meistens das Auf- und Abbauen der Tribüne, kleine Reparaturen oder das Säubern der Terrasse und ähnlicher Flächen mit dem Hochdruckreiniger. Doch vielleicht erst einmal etwas zu mir, meinen Einsatzstellen und wie ich überhaupt dazu gekommen bin.