Abschlussbericht aus Norwegen

Sonnenuntergang in Oslo
Sonnenuntergang in Oslo

Norwegen - das Land der Trolle, Fjorde, der Mitternachtssonne und Polarlichter. Und die Hauptstadt Oslo mit 343 Seen, 40 Inseln und über 50 Museen ... dieser Ort ist in den letzten 6 Monaten zu meinem Zuhause geworden.

 

Im September 2018 ging es los für mich. Ein halbes Jahr Leben und Arbeiten im Sta. Katarinahjemmet, eine neue Kultur und Sprache kennen lernen, viele Begegnungen mit verschiedenen Menschen.

Mehr als ein gewöhnicher Lebensort

Außerdem, wie ich es vor meinem Praktikum formuliert habe, meine bisherigen Erfahrungen aus meinem FSJ in Deutschland im katholischen Umfeld zu vertiefen.

 

Im Sta. Katarinahjemmet habe ich nicht nur gewohnt. Auch ein Großteil meines Lebens fand dort statt: Vielfältigste Begegnungen mit den Schwestern und Mitbewohnern und zudem die Arbeit an zwei Abenden die Woche in der Küche zur Vor- und Nachbereitung des Abendessens und die Hilfe an einen Vormittag im Gästehaus, die Zimmer für die neuen Gäste vorzubereiten.

 

Außerdem gab es viele Veranstaltungen und Feste, an denen wir (die Freiwilligen des Katarinahjemmets) mit den Schwestern und weiteren freiwilligen Mitarbeitern viele Stunden gemeinsam gebacken, dekoriert und natürlich auch den Abwasch erledigt haben. Diese Feste waren immer unglaublich bereichernd und haben viel Spaß gemacht, weil man immer zusammen mit den anderen Freiwilligen gearbeitet hat. Ebenso das gemeinsame Essen mit den Studentinnen, Freiwilligen und Mitarbeiter/innen hat das Katarinahjemmet zu einem ganz besonderen Ort für mich gemacht.

Ein zweites Zuhuase

Durch diese gemeinsamen Erlebnisse ging es äußerst schnell, dass ich mich in Oslo und vor allem im Katarinahjemmet sehr wohl gefühlt habe, so dass sich das Wiederkommen aus Deutschland nach den Weihnachtsferien wie nach Hause kommen angefühlt hat. Dieses Gefühl wurde auch durch meine verschiedenen Begegnungen in verschiedenen Bereichen in der Gemeinde St.Olav geprägt.

Unterstützung und Mitgestaltung des Deutschunterrichts

Ein Teil meiner Arbeit hier war die Unterstützung und Mitgestaltung des Deutschunterrichts in der katholischen Schule St.Sunniva. Ich habe einem Deutschlehrer in der 9. und 10. Klasse geholfen. Hierbei habe ich echt viel über Deutschland gelernt, was ich vorher nicht wusste. Ich wurde dann leider auch von der Klasse in einem Deutschland/Norwegen Quiz besiegt. Es war auch sehr spannend zu sehen, wie man deutsch lernt, wenn man es nicht immer von klein auf hört und vor allem auch, wie schwer die deutsche Sprache sein kann. Ich durfte außerdem auch noch Teile des Unterrichts mitgestalten und mich als Lehrerin ausprobieren oder in Eins-zu-Eins-Gesprächen mit den Schülerinnen und Schülern viel über deren Lieblingsmusik, Hobbies und Wünsche erfahren.

Kinder- und Jugendchor

Außerdem habe ich einmal die Woche in einem Kinder- und Jugendchor mitgesungen. Spätestens nach meinem letzten Tag, als die Kinder zum Abschied auf mich zukamen und mich mit einer Gruppenumarmung verabschiedet haben, habe ich gemerkt, wie sehr ich diesen Chor ins Herz geschlossen habe.

 

Neben den Chorproben einmal die Woche habe ich eine Chorfahrt nach Kristiansand, eine kleine Stadt in Norwegen, begleitet. Wir haben die Stadt erkundet, alle zusammen Pizza gegessen und zum Abschluss in der Sonntagsmesse der katholischen Kirche gesungen. Besonders beeindruckend war für mich, wie die tagsüber sehr lebendigen Kinder und Jugendlichen dann während des Auftrittes so unglaublich schön singen, dass man am ganzen Körper Gänsehaut bekommt.

Einmal die Woche im NUK Büro

Ein weiterer Teil meiner Arbeit in Oslo war es, einmal die Woche im NUK Büro mitzuhelfen. NUK (Norges Unge Katolikker) ist eine landesweite, katholische Jugendorganisation, die verschiedene Aktionen und vor allem Freizeiten veranstaltet. Ich habe Internetrecherchen übernommen, den Büroraum gestaltet, kleinere Artikel geschrieben und Fotos für den Social Media Auftritt gemacht. Es war aber auch immer wieder schön, einfach mit den Mitarbeitern Kuchen zu essen und zu quatschen (was gar nicht so selten vorkam).

„Ledertrening“ - Eine sehr starke Gemeinschaft

Außerdem habe ich zwei Mal an Nuks „Ledertrening“ als Freiwillige teilgenommen. Besonders auf diesen Wochenenden habe ich immer wieder festgestellt, wie lebendig und aktiv der Glaube dabei gelebt wird, woraus eine sehr starke Gemeinschaft entstanden ist, in der ich mich auch sehr schnell äußerst wohl gefühlt habe. Es wurde viel zusammen gesungen, Spiele gespielt, gelacht und gebetet. Ich habe beim ersten Wochenende in der Küche geholfen, was sehr anstrengend war, da es viele hungrige Teilnehmer gab.

 

Nach dem zweiten Camp wollte ich gar nicht mehr weg und auch beim Abschied habe ich nur zu allen gesagt: „Wir sehen uns wieder!“ Mir ist zudem im Vergleich zum ersten Camp aufgefallen, wie viel leichter es mir fiel, die Unterhaltungen in norwegischer Sprache zu verstehen und ich bin mit viel weniger Englisch ausgekommen, was mich sehr gefreut hat.

Pfarrbüro der St.Olav Gemeinde

Außerdem habe ich immer dienstags meinen Tag im Pfarrbüro der St.Olav Gemeinde verbracht. Ich habe vor allem dem Pfarrsekretär beim Ordnen der Akten geholfen, habe das Tauf- und Heiratsbuch geführt und Geburtstagskarten geschrieben. Eigentlich bin ich gar kein Organisationstalent, aber trotzdem hat mir die Arbeit erstaunlich viel Spaß gemacht, was auch an den anderen Mitarbeitern im Büro liegen könnte, mit denen ich jedes Mal ein typisch norwegisches „lunsj“, also ein Mittagssnack gemacht habe.

Die monatliche Hilfe in der Katechese

Eine weitere, sehr tolle Erfahrung, die ich gemacht habe, war die monatliche Hilfe in der Katechese, eine Art Sonntagsschule, in der Kinder und Jugendliche etwas über den katholischen Glauben lernen und auf die Kommunion oder Firmung vorbereitet werden.

Ich habe hierbei in einer 3. Klasse mitgeholfen, die auf die Kommunion vorbereitet wurde.

 

Meine Aufgabe war es, zwei deutschen Kindern, die erst kürzlich nach Oslo gezogen sind, mit der Sprache zu helfen. Am Anfang war es auch für mich noch sehr schwer zu verstehen, worum es ging, aber auch das wurde von Mal zu Mal besser. Die Beiden haben mir Fragen gestellt wie : „Was ist eigentlich eine Seele?“, wo ich selbst erstmal drüber nachdenken musste. Wir haben in der Klasse Geschichten aus der Bibel gemalt oder nachgespielt und Gebete gelernt. Abschließend fand dann immer der Kindergottesdienst statt, der ebenfalls viel Spaß gemacht hat.

Eine Reisen durch Norwegen

Eine Sache, über die ich noch berichten möchte, sind meine Reisen durch Norwegen. Eine ging nach Bergen, zusammen mit Sr. Ane-Elisabet und den anderen Freiwilligen des Katarinahjemmets im Oktober. Wir besichtigten die unglaublich schöne Stadt, fuhren auf den Fløyen, ein Berg, auf dem man einen ganz tollen Blick über die Stadt hat, und aßen typisch Bergische Fischsuppe. Außerdem haben wir uns mit den Freiwilligen, die in Bergen sind getroffen, was auch interessant war zu sehen, wo sie arbeiten und leben für das Jahr. Außerdem konnten sie uns noch Orte und Ecken von Bergen zeigen, die nicht im Reiseführer stehen.

Dem Nordpol ganz nahe

Meine zweite Reise war mit einer Freundin von mir aus Deutschland nach Tromsø, eine Stadt ganz im Norden von Norwegen. Dort wurde mein Wunsch erfüllt, Nordlichter zu sehen und es war unglaublich, weil man schon das Gefühl hatte, dem Nordpol ganz nah zu sein.

„Bis Bald!“

Diese beiden Reisen haben meine Faszination für Norwegen nochmal unglaublich geprägt, sodass es mir sehr schwer fiel, Abschied zu nehmen. Aber das gehört halt leider dazu, oder wie Sr. Ane-Elisabet sehr oft sagt „Son er livet“ („So ist das Leben“). Aber was jetzt schon klar ist: Ich werde wiederkommen, sodass ich mich von allen auch nur mit einem „Bis Bald“ verabschiedet habe.

Abschied aus Oslo
Abschied aus Oslo

Diese beiden Reisen haben meine Faszination für Norwegen nochmal unglaublich geprägt, sodass es mir sehr schwer fiel, Abschied zu nehmen.

Aber das gehört halt leider dazu, oder wie Sr. Ane-Elisabet sehr oft sagt „Son er livet“ („So ist das Leben“).

 

 

Aber was jetzt schon klar ist: Ich werde wiederkommen, sodass ich mich von allen auch nur mit einem „Bis Bald“ verabschiedet habe.

 

- Lenja Bockermann

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