Tartu, mit etwa 93 000 Einwohnern, ist eine Stadt mit vielen Studierenden und auch eine Stadt voller Kultur, Wissenschaft und Kunst. Neben zahlreichen Museen, Galerien, Theatern, Festivals, Konzerten und Cafés ist es nicht schwer, neue Leute kennenzulernen.
Rathaus von Tartu
(Foto: Alexandra Herger)
Wer, wie viele, wie lange?
Zwei Freiwillige (m/w/d) können ihr Praktikum in Tartu verbringen. Die Dauer kann individuell vereinbart werden.
Wo genau?
Was sind deine Einsatzstellen?
Deine Arbeitstage in Estland verbringst du am katholischen Bildungszentrum Tartu ("Tartu Katoliku Hariduskeskus"), zu dem eine Schule mit den Klassen eins bis neun, ein Gymnasium bis Klasse zwölf, ein Kindergarten, ein Sportklub und ein Kulturhaus gehören.
Schule
In der Schule hilfst du im Deutschunterricht. Dort kannst du dein Expertenwissen einbringen und zum Beispiel die Aussprache mit den Schülern trainieren. Ebenfalls gehört die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts dazu. Hier kannst du den Deutschlehrern bei der Erstellung von Materialien unterstützen. Zusätzlich kannst du als eigenes Projekt die "Deutsch-AG" durchführen, die sich an Kinder richtet, die zweisprachig (estnisch/deutsch) aufwachsen.
Jonas beim Deutsch-Unterricht
(Foto: Jonas Werner)
Kindergarten
Auch im Kindergarten ist deine Hilfe gefragt. Dort bastelst du zum Beispiel mit den Kindern, singst und hilfst ihnen beim Anziehen. Hier kannst du auf spielerische Weise deine Estnisch-Kenntnisse vertiefen.
Support vor Ort: Heidi (deutschsprachig)
Wie wohnst du?
Untergebracht bist du in einem Studentenwohnheim. Dort hast du dein eigenes Zimmer. Küche und Badezimmer werden geteilt. Zu Fuß benötigst du von dort bis zur Schule etwa zwölf Minuten. Von Montag bis Freitag kannst du in der Schulkantine zu Mittag essen. Für das Frühstück und Abendessen sowie die Verpflegung am Wochenende bist du selbst zuständig.
Auch für dein Freizeitprogramm ist im Bildungszentrum mit dem
Sportklub und dem Kulturzentrum gesorgt: Von Volleyball und Hockey, über Ballettschule, Theatergruppen, Chöre und Bibelgruppen ist alles dabei. Durch Kooperationen mit dem "Deutschen
Kulturinstitut Tartu" und dem "Goethe-Institut Estland" ist es immer wieder möglich, an Fortbildungen und Workshops teilzunehmen.
Studentenwohnheim und Zimmer in Tartu
(Fotos: Alexandra Herger)
Herzlich bin ich auch am 1. September hier empfangen worden. Und so ist es auch bis heute noch. Auch wenn die Esten nicht sehr nahbar sind, merkt man doch schnell, dass sie froh sind, dass man da ist. Die Kinder grüßen einen auf der Straße oder in der Schule und fragen wie es einem geht und sind sehr aufmerksam. Ich fühle mich hier so wohl und bin wirklich glücklich dieses Abenteuer gewagt zu haben. Estland ist für viele ein unscheinbares und vor allem unbekanntes Land, so auch für mich und so hatte ich nicht wirklich eine Vorstellung davon, was mich hier erwarten würde. Und wie soll ich sagen, die ersten sechs Wochen waren auf jeden Fall schon mal vielversprechend. Ich hab schon so viel erlebt und gesehen und bin wirklich positiv überrascht von diesem Land.
Nun ist meine Zeit in Estland also schon zu Ende. Ich hätte nicht gedacht, dass die zehn Monate so schnell rumgehen und ich so viel erlebe. Ich habe so viele tolle
Menschen kennengelernt, viele schöne Orte gesehen und viel über mich selbst gelernt.
Seit Januar arbeite ich nun montags immer in der Schule und übernehme dort alles, was so anfällt. Von Unterricht vorbereiten über Deutschstunden vertreten bis hin zum Laminieren und Kopieren (wobei ich mittlerweile Profi bin, auch wenn es der estnische Drucker einem manchmal schwer macht) ist alles dabei. Es ist sehr spannend, zu sehen, wie Deutschunterricht für
Nicht-Muttersprachler abläuft und wie man eine so, wie ich finde, schwierige Sprache erlernt.
... Dieses Lied haben wir im März und April ca. 5-mal pro Woche in der Kindergarten- und der Grundschul-AG gehört. Die Kindergarten-AG ist zu Beginn der Frühlingsferien im April geendet, dadurch sind die Ohrwürmer nicht mehr ganz so schlimm. Im April hatten wir Besuch von Anna und Ricarda aus Vadstena. Zusammen durften wir mit der 9. Klasse für einen Projekttag in den Wald nach Phäni fahren. Dort haben wir viel über die Geschichte des Waldes in Estland erfahren und durften auch selber ein paar Bäume pflanzen. Das war zwar anstrengender als gedacht, hat aber trotzdem Spaß gemacht.
Das neue Jahr hier in Tartu hat uns nach unserer Rückkehr aus Schweden mit frostigen -20 Grad begrüßt. Zum Glück hatten ich noch etwas Zeit, um wieder anzukommen, das Wetter zu genießen und etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Die Arbeit ging in der zweiten Januarwoche mit einer kleinen Änderung wieder los: Montags arbeite ich jetzt immer im Kindergarten und den Rest der Woche weiterhin in der Schule. Im Kindergarten haben wir eine deutsche Familie kennengelernt, bei der Svea und ich jetzt einmal in der Woche Babysitten.