Wo?
Die dänische Hauptstadt Kopenhagen liegt in der Öresundregion und ist auf mehrere Inseln verteilt. Die nordeuropäische Metropole zeichnet sich durch eine hohe Lebensqualität aus und bildet den zentralen Standort der katholischen Kirche Dänemarks.
Eindrücke aus Kopenhagen
(Fotos: Laurens Amrhein)
Was sind deine Einsatzstellen?
Niels Steensen Gymnasium
Die von Jesuiten geleitete Schule ist für dich als Praktikant ein vielfältiger Arbeitsplatz. Hier hilfst du beim Deutschunterricht oder unterstützt den Hausmeister bei seinen täglichen Aufgaben. Mehr Infos findest du hier:
DUK (Danmarks Unge Katolikker)
Im Gebäude der Schule sitzt ebenfalls die katholische Jugendorganisation Dänemarks, die verschiedene Veranstaltungen und Freizeiten im ganzen Land organisiert. Hierbei kannst du dich bei der Vorbereitung und Durchführung einbringen. Mehr Infos findest du hier:
Niels Steensen Gymnasium
(Foto: Franziska Menzel)
Laurens bei der Arbeit mit dem Hausmeister
(Foto: Laurens Amrhein)
Wie wohnst du?
Während deines Praktikums wohnst du mit vielen anderen internationalen Studierenden in einem Studentenwohnheim, das neben dem Gymnasium und etwas außerhalb vom Stadtzentrum liegt.
Das Studentenwohnheim und dein Zimmer in Kopenhagen
(Fotos: Laurens Amrhein)
Am 2. August fuhr ich abends, vollgepackt mit zwei Koffern und einem Rucksack, mit dem Zug nach Kopenhagen. Nach einer unruhigen Nacht im Zug geprägt durch Verspätungen, ein volles Abteil und die Passkontrolle um 5 Uhr morgens, traf ich endlich am Kopenhagener Hauptbahnhof ein. Dort wurde ich herzlich von meinem Mentor Niels empfangen und direkt mal zum Frühstück eingeladen.
Nach dem Frühstück fuhren wir gestärkt in Richtung Wohnheim, in dem ich meine nächsten 8 Monate verbringen würde. Mit Niels als Fahrer war es eine Sightseeingtour mit Sprachführung. Er hatte zu jeder Sehenswürdigkeit, an der wir vorbei fuhren, ein paar Fakten parat. Nach einer kleinen Besprechung mit meinem Mentor ging ich los, um die Stadt zu erkunden. Ich war sehr gespannt darauf, was mich erwarten würde.
Den Satz "Tiden flyver bare" (Die Zeit, sie fliegt einfach) brachte ich in der letzten Zeit wiederholt mit viel Wehmut über die Lippen, als ich widerwillig einsehen musste, dass mein Jahr in Kopenhagen sich langsam dem Ende neigte.
Unter vielen Tränen galt es für mich nun von Umgebung, Freund:innen und liebgewonnenen Kolleg:innen Abschied zu nehmen, auch wenn meine Betonung immer darauf lag, dass dies kein "farvel", sondern nur ein "på gensyn" sei.
Denn eins war mir nach diesem wunderbaren Jahr gewiss: Ich komme zurück!
Eine alte dänische Tradition, von der ich so noch aus keinem weiteren Land gehört habe, sind die gækkebreve (Scherzbriefe), die zur Osterzeit vorzugsweise von Kindern an ihre Familie und Freunde geschickt werden.
Man nehme dabei ein Blatt Papier, in welches man ein schönes Muster hineinschneidet und beliebig noch weiter verzieren kann. Danach schreibt man seinen Namen in Punkten pro Buchstaben darauf.
Hatte Laurens in seinem letzten Jahr noch mit Corona und all seinen Konsequenzen zu kämpfen, so betrat ich Ende August ein Land, das wie völlig ausgewechselt den Anschein machte, nie etwas von dieser Pandemie gehört zu haben.
So stolperten meine Eltern und ich am ersten Abend nach einer langen Autofahrt noch mit unseren FFP2 Masken in die nächstbeste Pizzeria hinein, bis uns ein anderer Herr im Laden mit einem kleinen Schmunzeln kurzerhand zu verstehen gab, dass dies hier wohl nicht mehr notwendig sei. "Diese komischen Tourist:innen", dachte er sich bestimmt.
Am 01.09.2020 begann mein Praktikum in Kopenhagen.
Anfangs dachte ich, dass Dänemark, weil es so nahe an Deutschland liegt, nicht wirklich mit großen Unterschieden überraschen könnte. Dieser Gedanke hat sich aber schnell als falsch erwiesen.
Es begann schon mit der Schätzung der Distanzen. Zunächst hab ich mir die Stadt viel kleiner vorgestellt, weshalb ich für den Weg vom Hauptbahnhof zu meinem Zimmer in der Sankt Kjelds Gade 3 nicht 25 Minuten, wie ich annahm, sondern etwas mehr als eine Stunde brauchte.
Angekommen bin ich deshalb mit einer halben Stunde Verspätung, weshalb mich auch niemand an der Tür empfing.