Fantastische 10 Monate in Oslo!

Claire und Antonia unterwegs in der Natur rund um Oslo
Claire und Antonia unterwegs in der Natur rund um Oslo

Ich hatte mich gefreut, dass ich nach Oslo gehen durfte, weil ich mich gerade für Norwegen interessiere und meine Erwartungen sind alle erfüllt worden. Zehn Monate lang habe ich - zusammen mit Claire - im Katarinahjemmet gelebt, das eine Mischung aus Dominikanerkloster, Studentenwohnheim und Gästehaus ist, und habe hier mehrmals in der Woche in der Küche und im Haushalt mitgeholfen.

Meine Aufgaben

Bis zum Beginn der Coronakrise habe ich die meiste Zeit über in der Gemeinde St. Olav gearbeitet. Dabei habe ich viele unterschiedliche Aufgaben wahrgenommen, z.B. habe ich im Pfarrbüro der Gemeinde ausgeholfen. Die Kirche St. Olav ist der Bischofssitz in Oslo, sie liegt auf den Akersveien, diese Straße ist geprägt von ihren vielen katholischen Einrichtungen (Schule, Buchladen, Gemeindehaus usw.). Ich habe als Hilfe im Deutschunterricht einer 8. Klasse mitgewirkt, war bei “NUK” (den jungen Katholiken Norwegens) tätig, z.B. beim Planen und Organisieren von NUK-Camps, und in der Essenausgabe für Arme und Obdachlose. Im Gemeindehaus wurde jeden Freitag, beim sogenannten “Fredagslunsj”, für Gemeindemitglieder ein kostenloses Mittagessen vorbereitet, auch hier habe ich mitgeholfen und schnell viele Mitglieder der Gemeinde kennengelernt.

St. Olav

Ich habe mich von Anfang an sehr wohl gefühlt in St.Olav, mir ist direkt aufgefallen, wie sehr sich die Gemeinde über meinen Einsatz und meiner Hilfe gefreut hat. Da die anderen Mitarbeiter sehr viel Engagement in der Gemeindearbeit und Überzeugung gegenüber der Kirche gezeigt haben, hatte ich stets selber Lust und Motivation mitzuhelfen. So machte es mir auch nichts aus, mehrere Tage lang Geburtstagskarten an Jubilare zu verfassen, das Archiv zu ordnen und Formulare auszufüllen. Auch die Kommunikation war kein Problem, obwohl nicht alle Englisch oder Norwegisch sprachen. (Viele Gemeindemitglieder sind Migranten aus Südamerika und Vietnam.) Das führte dazu, dass ich bald über die notwendigen Norwegisch-Kenntnisse verfügte, um mich mit den Gemeindemitgliedern zu verständigen.

Corona ... Intensivere Zeit im Kloster

Gemeinsamen Essen mit den Studentinnen und Schwestern
Gemeinsamen Essen mit den Studentinnen und Schwestern

Leider war dieser Einsatz nur bis Ostern möglich, da ich danach wegen Covid-19-Pandemie nur noch im Katarinahjemmet helfen konnte. Hier gab es dafür umso mehr zu tun, da wegen der Pandemie viele Mitarbeiter ihre Arbeit einstellen mussten. Von da an haben Claire und ich fast jeden Tag in der Küche und im Haushalt mitgeholfen. Da wir jetzt viel Zeit im Haus verbrachten, konnten wir die Schwestern und das Klosterleben noch besser kennenlernen. Auch die Studentinnen, die im Katarinahjemmet wohnen, haben wir viel besser kennengelernt und wir konnten viele enge Freundschaften schließen.

Gleich zu Beginn des Shutdowns war das Kloster sogar zwei Wochen lang unter Quarantäne gestellt, weil es einen Coronaverdachtsfall unter den Studentinnen gab. In dieser Zeit durften wir das Haus grundsätzlich nicht verlassen und wir vertrieben uns die freie Zeit mit Film- und Spieleabenden, gemeinsamem Kochen und langen Gesprächen.

In dieser außergewöhnlichen Situation, in der ein großer Zusammenhalt zwischen allen Mitbewohnerinnen des Hauses entstand, waren Claire und ich sehr froh, dass wir nicht zurück nach Deutschland mussten und wir weiterhin im Kloster bleiben durften.

Frühsommer in Oslo in der "Corona-Zeit"

Traurig waren wir nur darüber, dass viele Attraktionen und Aktivitäten durch die Pandemie wegfielen, wie z.B die Paraden am 17. Mai (Nationalfeiertag Norwegens) oder unsere Besuche im Fitnessstudio mit unseren Freundinnen. Stattdessen sind wir im Frühsommer mit den Studentinnen oft zum Wandern und Schwimmen gegangen. Obwohl Oslo eine Hauptstadt ist, braucht man mit der Bahn nur wenige Minuten, bis man in einer herrlichen Natur ist. Ein besonderes Highlight war es, als wir auf einer Wandertour einen Elch sahen. Vor allem nach dem dunklen Winter war es schön, wieder mehr Zeit draußen zu verbringen und die langen Tage Norwegens, an denen es selbst mitten in der Nacht noch hell ist, zu erleben.

Danke, Sr. Ane-Elisabeth für die tollen Touren

Viel von der Natur und von Norwegen bekamen wir auch deshalb zu sehen, weil uns Schwester Ane-Elisabeth auf Touren in die Umgebung Oslos mitgenommen hat. So kamen wir unter anderen nach Tønsberg, Larvik und Drammen.

 

Firmung in Norwegen - unser schönster Ausflug

Firmung von Nora in Kristiansund
Firmung von Nora in Kristiansund

Unser schönster Ausflug ging nach Kristiansund, wo eine der Studentinnen ihre Firmung feierte. Auf dem Weg dorthin besuchten wir die Stadt Lillehammer, den Nationalpark Dovrefjell und Gudbrandsdalen. Beeindruckend war auch die Fahrt über die Atlanterhavsveien (Atlantikstraße) und unser Aufenthalt in Kristiansund. Die Firmmesse, bei der die Firmandin norwegische Tracht trug, war sehr festlich und dauerte drei Stunden, anschließend wurde mit der Familie bis spät in die Nacht gefeiert.

Viele Freundschaften geschlossen

Weihnachtsabend in Vadstena
Weihnachtsabend in Vadstena

Die zehn Monate, die ich als Praktikantin im Katarinahjemmet verbracht habe, waren ein wichtige Erfahrung für mich, ich habe viel dazugelernt und letztlich mich selber besser kennengelernt. Ich habe viele Freundschaften geschlossen, z.B. haben wir uns an Weihnachten mit anderen Praktikanten in Vadstena in Schweden getroffen und ein besonderes tolles Fest gefeiert. Ich habe eine neue Sprache gelernt und viel über die norwegische Kultur und Geschichte mitbekommen. Durch meine Arbeit in einem Land, in der die katholische Kirche in der Diaspora ist, habe ich auch mehr über meinen Glauben, kirchliches Leben und Gemeinschaft erfahren.

Plan für den weiteren Weg

Claire und Antonia
Claire und Antonia

Durch die vielen neuen Eindrücke, habe ich mich weiterentwickelt und so auch eine genauere Vorstellung über meinen Lebensweg bekommen. Als sich nach Norwegen kam, wusste ich z.B. noch nicht, was ich studieren möchte, der Aufenthalt in Oslo hat mich dazu inspiriert, Architektur zu studieren. Das Praktikum hat mir mehr Selbstbewusstsein und Selbstständigkeit verschafft, ein Studium in einer fremden Stadt schreckt mich jetzt nicht mehr ab, weil ich weiß, dass ich das auch alleine schaffen kann.

 

Zuletzt möchte ich mich noch beim Bonifatiuswerk bedanken, durch das ich mich immer gut betreut gefühlt, vor allem in der Corona Zeit! Ich freue mich auf weitere Treffen in Paderborn!

Antonia

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