Am zweiten Tag unserer Reise ging es nach dem Ausschlafen und einem ausgiebigen Frühstück zur Tourist Information.
Von dort wurden wir von einer netten jungen Dame namens Jenny abgeholt, die uns zur ca. 45min entfernten Husky Ranch brachte.
Mit dem Hundeschlitten durch die Winterlandschaft
Als wir aus dem Auto ausstiegen, war es uns schon echt warm geworden und wir konnten es dann kaum glauben, als wir von Jenny noch weitere dicke Winterkleidung in die Hände gedrückt bekamen. Mit einem Overall, dicken Handschuhen und festen warmen Schuhen waren wir nun einsatzbereit für den Start unserer Expedition. Zu allererste bekamen wir jedoch eine gründliche Einführung, denn keiner von uns hatte zuvor einen solch Hundeschlitten schon einmal gelenkt. So waren wir alle auch ein wenig überrascht, als nach zehn Minuten unser Guide sagte, "so nun geht es endlich los". Und dann wurden die Bremsen gelöst und unser Abenteuer für diesen Tag startete.
Mit voller Hundekraft voraus!
Es war von Beginn an beeindruckend, mit welcher Kraft das Team von Hunden den Schlitten hinter sich herzog. Jeder Schlitten wurde von jeweils fünf Hunden gezogen, die nicht einmal den Anschein von Erschöpfung aufzeigten.
Es war so unglaublich schön, mit der Gruppe durch die verschneite Winterlandschaft zu fahren, über zugefrorene Seen und durch eingeschneite Wälder hindurch. Nach ungefähr 10km machten wir eine kleine Pause, um jeweils den Fahrer zu wechseln. So kam jeder einmal in den Genuss zu fahren und diese unglaublich schöne Landschaft sitzend zu genießen. Es fühlte sich an wie ein Traum. Unsere Reise ging immer Richtung Sonnenuntergang, da diese ja schon um 14 Uhr unterging.
Kältegefühle bei - 25°C
Zwischenzeitlich wurde es jedoch so kalt, dass wir alle froh über die weitere Winterkleidung waren. Bei – 25°C frieren einem sogar die Nasenhaare ein oder deine Füße fühlen sich wie riesige Eisblöcke an. Ich hätte selbst nie gedacht, dass sich Kälte so schmerzhaft anfühlen kann. Und so fühlten wir uns alle wie Fischstäbchen im Tiefkühlregal. Doch mit ein paar Hampelmännern wurde es uns dann wieder ein wenig wärmer.
Nach 2 ½ Stunden kamen wir dann auch wieder bei der Husky Ranch an. Nach der Sicherstellung, dass alle Schlitten fest angebunden waren, durften wir dann nun auch noch unser Hundeteam füttern und ihnen aus den Laufleihen helfen. Jeder verliebte sich sofort in einen seiner Hunde und ich hätte so gerne einen mit nach Hause genommen.
Eine Fika auf der Husky- Ranch
Unseren Tag beendeten wir dann noch mit einem Lagerfeuer und einer Fika. Neben Kaffee, Tee und Kanelbullar, kamen wir mit dem Guide und seinen Freiwilligen ins Gespräch. Er erzählte viel über den Aufbau seiner Range, und dass er selbst nie gedacht hätte, einmal der Vater von über 80 Hunden zu sein. Außerdem berichtete er uns, dass die Huskys an einem Tag über 200km laufen können und dass unsere kleine Tour für sie nur eine Aufwärmung war. Nach diesen interessanten Gesprächen ging es schweren Herzens wieder zurück nach Kiruna.
Zurückblickend kann ich sagen, dass jeder, der vor hat, den Winter in Lappland zu verbringen, eine solche Husky-Tour auf seiner To-Do-Liste stehen haben sollte!