Das Trondheim Tohu-Wabohu

Der magische Sonnenuntergang in Trondheim
Der magische Sonnenuntergang in Trondheim

Nachdem ich Anfang des Sommers meinen Abschluss gemacht habe, war für mich ein Ziel klar: ich will die Welt sehen und meine Jugend in vollen Zügen genießen. So fing ich nach der Schule mit dem Arbeiten an, um Geld zu verdienen. Der große Plan: Work & Travel in Australien. So fing ich an, vor und auch während meiner Arbeitszeit schon ein paar Länder zu besuchen: Kroatien, Spanien sowie auch Norwegen. Der Grund der Reise nach Norwegen war mein Bruder, der zum Zeitpunkt in Bergen ein Auslandssemester und ein Praktikum machte, und bei "de norske korherren" und den Praktikanten lebte. So lernte ich dann Pater Lukas und seine gefürchteten Praktikanten kennen - alles nette Typen, jeder auf seine eigene Art. Sie leben immer noch zusammen dort und sind eine sehr gute Kombination und ein relativ gut abgestimmtes Team. 

Die Idee nach Norwegen zu gehen...

Beim Feiern des Geburtstages meines Bruders kam dann die spontane Idee, da die "Bergen Boys" (die Praktikanten aus Bergen) am Wochenende Benjamin, den Praktikanten in Trondheim, besuchen wollten, dass wir sie dorthin begleiten. So ging es am nächsten Tag los nach Trondheim in die eisige Kälte. Mittags erblickten wir dann einer der schönsten Sonnenuntergänge und Trondheim zeigte sich von seiner besten Seite. Mir wurde nun die Möglichkeit gegeben, als zweiter Praktikant in Trondheim tätig zu werden… 

Ich und mein Start beim "PiN"

Die Bergen-Praktikanten und ich an Weihnachten in Uppsala (Foto: Privat)
Die Bergen-Praktikanten und ich an Weihnachten in Uppsala (Foto: Privat)

Jetzt vielleicht erstmal etwas zu mir: Ich bin Ben Imenkämper, 18 Jahre alt, in Menden geboren und komme aus der kleinen Nachbarstadt Fröndenberg, etwa 20-30 min von Dortmund entfernt. Dort spielte ich lokal Fußball und besuchte oft das Fitnessstudio. Genug von mir erzählt. Nach einigen Gesprächen mit Lukas aus Norwegen und meinen Eltern war dann klar, Trondheim ist wohl bereit, einen zweiten Praktikanten aufzunehmen. So ging es dann schon zwei Wochen später, am 26. November, nach meinem Urlaub in Norwegen erst nach Bergen, wo der erste Sprachkurs auf mich wartete. In Bergen angekommen, verbrachte ich nun viel Zeit mit den anderen Praktikanten und wir lernten uns und ich vor allem auch die Stelle in Bergen am St. Paul Gymnas kennen. Der Fokus war erstmal, sich etwas in das norwegische Leben einzufinden und anzukommen. Allerdings stand das große Weihnachtsschmücken der Schule an und die Schule verfügte über einen ganzen Vorrat an aufgewickelten Lichterketten und kleinen Dekoteilen, die schnell unsere Nerven raubten. Das Schmücken hat, glaube ich, in jedem von uns etwas ausgelöst und uns nachts noch davon träumen lassen… 

Kapitel 1 in Trondheim

Solsiden, ein Stadtteil in Trondheim
Solsiden, ein Stadtteil in Trondheim

Nach zwei Wochen in Bergen verlies ich das Westland Norwegens um mich nach "Midt-Norge", also in die Mitte Norwegens, aufzumachen, nach Trondheim in meine Einsatzstelle. Voller Energie, Spannung und Vorfreude kam gleich der erste Schicksalsschlag: Influenza. Der Virus löste bei mir Fieber und Schwierigkeiten mit der Lunge usw. aus, sodass ich in der ersten Woche nicht viel mehr als nur das Bett gesehen habe. Aber am ersten Tag konnte ich zum Glück noch die Leute in der Caritas und Kirche kennenlernen und ebenfalls meine Mitbewohner, zwei Norweger, die in der Kirche arbeiten/ sich engagieren. Der eine Mitbewohner stellte sich direkt am ersten Morgen durch lautes Ausräumen der Spülmaschine vor. Zur Info: unser Haus ist relativ alt, sodass die Wände nicht so dick sind und dadurch die Akustik des Hauses mit vollem Klang aufblüht. Man kann es etwa mit dem Vogelgezwitscher vergleichen, wenn die Jungen nach Essen schreien… Nur, dass hier die sanften Töne ausgelassen werden. Seitdem ist es für ihn, gefühlt, schon fast ein Ritual der Woche, den Imenkämper um sechs Uhr morgens mit dem Ausräumen des Geschirrspülers aus dem Bett zu jagen. Wie sagt man noch so schön: der frühe Vogel fängt den Wurm.

Jetzt allerdings nochmal kurz zur Zeit vor Weihnachten. Dadurch, dass ich als Quereinsteiger zum PINler geworden bin, kam ich natürlich auch in der schlechtesten Phase nach Trondheim, der "Dunkelzeit". Zwar keine komplette Dunkelheit, allerdings hatten wir am Tag nur ca. 4 - 4,5 Stunden Sonne inkl. Aufgang und Untergang, sodass der Unterschied zu Deutschland stark spürbar war. Das und auch der schlechte Anschluss bzw. die Suche nach Jugendlichen in meinem Alter und auf der selben Wellenlänge machte mir auch in der gesamten Zeit vor Weihnachten sehr zu schaffen.

Weihnachten und Neujahr in Schweden – das erste Mal Weihnachten ohne Familie

Zum Glück ging es dann aber über Weihnachten nach Schweden, um dort in Vadstena Weihnachten und in Uppsala Neujahr mit den anderen Praktikanten zu feiern. Nach der harten Zeit vor Weihnachten und den ersten Eindrücken vor Ort waren meine ersten Gedanken „aiaiaia, das kann ja was werden“. Wie sich aber herausstellte, war es wirklich eine sehr schöne Zeit, bei der man sehr runter kommen und entspannen konnte. Da ich die anderen Praktikanten, bis auf die Praktikanten aus Bergen, noch nicht kannte, habe ich neben dem vielen Karten spielen und Tee trinken sehr viel Zeit damit verbracht, die Leute kennenzulernen – Zumal es mir auch sehr gut getan hat, neue Leute in meinem Alter kennenzulernen und von deren Einsatzstellen zu hören. 

Kapitel 2 in Trondhjem

Ich nachdem Training in einer Fußballhalle mit Kunstrasen.
Ich nachdem Training in einer Fußballhalle mit Kunstrasen.

Nachdem in Schweden dann ordentlich Energie aufgefüllt wurde, begann nun ein neuer Abschnitt, bzw. jetzt erst das richtige Kapitel in Trondheim. Ich habe viele Vereine angeschrieben, um bei denen wenigstens etwas mit kicken zu können, sodass ich mittlerweile bei einem Fußballverein namens „Trond IL“ mit trainiere und sogar auch schon ein Freundschaftsspiel mitgespielt habe. Das war allerdings grausam, da der Platz vereist war und es so quasi unmöglich war, richtig laufen zu können, geschweige denn einen Richtungswechsel zu machen. Wir gingen das Risiko ein, möglicherweise beim Spielen den Boden zu küssen. „Welcome to Norway“ war der Satz eines Mitspielers, als ich anfing über den Platz zu fluchen. Zudem habe ich hier in Norwegen eine neue Sportart für mich entdeckt: Klettern.  

Mein Alltag und die Umgebung

Die schöne Aussicht von der gamle bry auf die/den Nidelva.
Die schöne Aussicht von der gamle bry auf die/den Nidelva.

So habe ich mittlerweile gut in den Alltag hier in Trondheim hineingefunden, der wie folgt aussieht: Montag- bis Donnerstagmorgens bis mittags: norwegisch lernen; nachmittags bis abends geht es dann zur Caritas, wo wir bei Kursen helfen, die Rezeption besetzen und für Facebook verantwortlich sind. Am Freitag habe ich dann nur das "Matutdeling", die Essensausgabe für Bedürftige, und am Wochenende sind wir manchmal mit den Au Pairs von Trondheim oder mit jugendlichen Flüchtlingen zusammen unterwegs. In der Kirche helfen wir dann auch gelegentlichen bei einigen Sachen. Die restliche Freizeit schmücke ich dann meistens mit verschiedensten sportlichen Aktivitäten aus.   

So langsam komme ich jetzt auch immer mehr dazu, Trondheim und Umgebung zu erkunden. So war ich also letzte Woche auf Tautra, eine Insel mitten im Fjord, wo sich ebenfalls das Kloster Tautra befindet. Dort wurde ich sehr herzlich von einer netten Schwester empfangen, mit der ich dann etwas geplaudert und eine Tasse Tee getrunken habe. Danach bin ich dann ebenfalls zum Kloster Munkeby gefahren, wo diesen Winter die neue Kirche fertiggestellt und eingeweiht wurde. Beide Kloster bieten wunderschöne Aussichten, vorallem das Kloster auf Tautra mit der Glasfront hinter dem Altar, wodurch man auf den Fjord gucken kann.  

Ende meines ersten Blogs

Kommen wir nun erstmal zum Ende des ersten Blog von mir. Ich bin sehr froh, hier in Trondheim zu sein, dieses privilegierte Leben leben zu dürfen und die bisherigen Leute alle kennen gelernt zu haben. Benfica out! 

Ben

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