Nach zwei Vorbereitungsseminaren, stundenlangem Aussortieren des Kinderzimmers und Kofferpacken hatte das ungeduldige Warten endlich ein Ende und wir machten uns am 2. September endlich auf nach Finnland. Auf dem Weg zum Flughafen war ich sehr unruhig und nervös, aber spätestens, als ich Pauline (meine Mitpraktikantin) vom Bahnsteig des BER abholte, wich die Anspannung und zurück blieb einfach nur noch riesige Vorfreude.
Mit drei riesigen (und zu schweren) Koffern waren wir bereit für unsere Reise. Das Problem des Übergewichts löste sich einfach, indem der nette Flughafenangestellte am Check-In Schalter unsere Koffer beim Wiegen kurzerhand ein bisschen anhob und dann mit einem Zwinkern meinte: „Jetzt passt’s“. Beim Sicherheitscheck hieß es dann auch für mich Verabschieden, aber als der Mitarbeiter dort meinen großen Plüschelefanten anschaute und auf Berlinerisch „Ick hoffe, ihr wisst, dass Tierschmuggel illegal is, ne?“ fragte, waren alle Tränen verflogen.
Ankommen im Alltag
Als wir aufgrund von Flugverspätungen endlich mitten in der Nacht im Gästehaus Turku ankamen, wurden wir herzlichst von unserer Mentorin Schwester Dia und einer weiteren Schwester empfangen und auf unsere Zimmer gebracht. Wir sollten erstmal ausschlafen und wenn wir bereit dazu seien, sollten wir runterkommen. In den folgenden 10 Tagen wurden wir eingearbeitet. Mittlerweile sind wir seit fast zwei Monaten hier. Das spätsommerliche Wetter ist dem teils goldenen, teils verregneten Herbstwetter gewichen und es haben sich einige Routinen entwickelt.
Als wir ankamen, waren bereits alle Sprachkurse auf Anfängerniveau rund um Turku ausgebucht und so lernten wir die ersten Grundlagen von zwei sehr netten und hilfsbereiten Frauen aus der Gemeinde. Nach anderthalb Monaten konnten wir nun in einen Kurs wechseln, der bereits angefangen hat, in den wir jedoch gut reingefunden haben. Jetzt gehen wir zwei Mal die Woche in die Schule zum Sprachkurs. Zudem gehen wir freitags immer zum Volleyballtraining und sonntags gehe ich zur Probe des englischen Gemeindechors.
So geht das Abenteuer weiter...
Auch wenn sich gewisse Routinen gebildet haben, irgendwas Neues ist immer los. Ob Post aus der Heimat mit Kilos von Gummibärchen und dicken Winterjacken, eine Odyssee durch die finnischen Behörden, um unsere Identifikationsnummer zu beantragen, Ausflüge zum Erkunden und Wandern oder der Besuch von anderen PiNs... langweilig ist uns hier bisher noch nicht geworden.
Ich kann von mir sagen, dass ich in Turku angekommen bin. Das Zimmer, in dem ich wohne, ist zu „meinem Zimmer“ geworden, die Sprache klingt nur noch halb so komisch wie in den ersten Wochen und ich fühle mich nicht mehr, als sei ich hier nur im Urlaub. Ich freue mich wahnsinnig auf die nächsten Wochen und den näher rückenden Winter mit der Adventszeit.