Sobald man den Ausgang des Bergener Flughafens betritt, fällt der orange leuchtende Schriftzug an der dunkelgrauen Felswand sofort ins Auge.
Als wir am Abend des 16. Augusts zum ersten Mal die Ankunftshalle des Flughafens verließen, war der Name der Stadt, die unsere Einsatzstelle und unser Zuhause für die nächsten 10 Monate werden sollte, natürlich sofort erkennbar: Bergen – das Tor zur Welt der Fjorde, bekannt für die sieben Hausberge und natürlich für das immerwährende Regenwetter.
Die "Secret Spots" von Bergen
Zu meiner Erleichterung wurde der Einstieg für meine Mitpraktikanten Anselm, Friedrich, Robert und mich durch unsere Vorgängergeneration erheblich erleichtert.
Die fünf Jungs wiesen uns nicht nur in die anfallenden Aufgaben im St. Paul Gymnasium ein, sondern stellten sich auch unseren ständigen Fragen, führten uns durch die Bergener Innenstadt und teilten ihre "Secret Spots" mit uns.
Mittlerweile habe ich einige dieser Orte schon öfter besucht. So geht es, sobald das Wetter es zulässt, für mich häufig auf den Fløyen oder den Løvstakken.
Von diesen beiden Hausbergen aus ist der Blick über die Stadt, die Fjorde und die umliegenden Berge unbeschreiblich schön.
Schichtbeginn im Gymnasium
Ein Blick, von dem ich glaube auch nie müde zu werden, ist der aus dem großen Fenster unseres Büros, in dem ich einen Großteil meiner Arbeitszeit verbringe. Wenn nicht gerade eine Klassenfahrt des Gymnasiums geplant und organisiert werden muss, stehen auch die Planung und Durchführung von Nachschreibeklausuren auf dem Tagesplan. Abseits des Büros bin ich zweimal in der Woche mit Robert beim Deutschunterricht der 11. Klasse dabei und unterstütze dort die Lehrerin, während ich versuche, den Schülern die deutsche Grammatik so gut wie möglich nahe zu bringen.
Im Dezember stand außerdem mit dem Schmücken der gesamten Schule ein echtes Großprojekt an. Mit der Hilfe von Erasmus-Austauschschülern und einem freigeräumten Wochenende konnten sich alle am darauffolgenden Montag an einer festlich dekorierten Schule erfreuen.
Delegation "Bergen on Tour"
Abgesehen vom besagten Wochenende bieten die arbeitsfreien Tage immer wieder neue Highlights. So besuchten wir mit unseren Vorgängern und unserem Mentor Lukas Anfang September Trondheim, im Norden des Landes, und konnten bei strahlendem Sonnenschein die Stadt und Umgebung erkunden.
Sonne und angenehme Temperaturen durften wir später im Jahr bei unserem Ausflug nach Rom genießen. Dabei ist mir neben dem Besuch der vatikanischen Museen und des Kolosseums auf jeden Fall die warme Sonne beim Spaziergang durchs Forum Romanum im Gedächtnis geblieben.
Zurück im heimatlichen und oft regnerischen Bergen geht’s jetzt wieder fleißig an die Arbeit. Hier weiß man jeden Sonnenstrahl wirklich zu schätzen!
Jetzt im Winter bleibt jedoch die Hoffnung – vielleicht wird aus dem Regen ja irgendwann doch noch mal Schnee.