Praktikantenaustausch nach Uppsala

Mit Abstecher nach Tallinn

Mit der Fähre dauerte es 15 Stunden bis nach Tallinn.
Mit der Fähre dauerte es 15 Stunden bis nach Tallinn.

Da ich nun schon seit sieben Monaten in Vadstena bin habe ich mir gedacht, dass es schön wäre, für eine kurze Zeit einmal etwas anderes zu sehen und etwas anderes zu machen. Die Arbeit hier im Gästehaus macht Spaß und man lernt viele interessante Leute kennen, aber nichtsdestotrotz hatte ich das Bedürfnis nach einer kleinen Abwechslung.
Nach ein paar Emails und Gesprächen war das Ganze auch schnell mit Anna Nick geklärt. Ich würde zweieinhalb Wochen des Monats März in Uppsala verbringen und dort bei dem Secondhandshop Erikshjälpen arbeiten.

Mein erster Arbeitstag war ein Montag, Lagertag im Erikshjälpen, das heißt unterm Strich: Abgegebene Sachen zu sortieren, ob sie im Laden weiterverkauft werden können oder doch eher im Mülleimer landen und natürlich den Laden mit neuen Waren wieder auffüllen. An meinem ersten Tag habe ich in der Haushaltswarenabteilung gearbeitet. Ich habe neue Ware ausgepriesen und in den Laden gestellt, aber auch hinten im Lager neue Sachen einsortiert.

Dienstag war Öffnungstag. Vor der Ladenöffnung wurde noch der letzte Feinschliff getan, der Boden wurde gefegt, die Auslagen des Café aufgefüllt, sodass bald ein herrlicher Geruch von frischgebackenen Zimtschnecken durch den Laden schwebte, und die letzten Regale aufgefüllt. Nachdem ich von Lena eine ausführliche Einführung bekommen hatte, wie die Kasse funktioniert, fühlte ich mich trotzdem ein wenig überfordert, als um Punkt elf Uhr die Türen aufgingen und eine Masse an Menschen in den Laden strömte. Ich hätte nie damit gerechnet, dass die Leute hier wirklich Schlange stehen, um als Erste nach den besten Sachen im Laden zu suchen. Vor allem, da ich es in Deutschland noch nicht erlebt habe, dass Secondhandshops eine so große Beliebtheit haben wie Erikshjälpen in Schweden.

Zum Ende des Verkaufstages habe ich mich dann schon ziemlich sicher an der Kasse gefühlt, aber bei schwierigen Fragen oder Möbelabholungen war ich doch noch heillos überfordert :D

Tallinn im Panorama-Blick
Tallinn im Panorama-Blick

So sah meine Woche bei Erikshjälpen aus, ich war an den darauffolgenden Lagertagen meistens bei der Kleidung eingesetzt, was zusammen mit Lena auf jeden Fall noch mehr Spaß gemacht hat als alleine. Man konnte zusammen über einige sehr skurrile Kleidungsstücke lachen oder zusammen leiden, wenn mal wieder ein paar total unappetitliche Stücke in den Tüten versteckt waren. Den zweiten Verkaufstag habe ich ebenfalls wieder hinter der Kasse verbracht, wofür ich sehr dankbar war, denn so musste ich nicht wieder als blutiger Anfänger eine neue Aufgabe übernehmen.

Ich muss gestehen, nach dieser einen Woche war ich auch erst einmal ziemlich platt. Es ist doch eine ganz andere Arbeit als im Gästehaus.

Zum Ausruhen war allerdings nur der Samstag gedacht, denn am Sonntag ging es für Lena, Ruth, Pater Christoph, drei ukrainischen Austauschstudentinnen und mich für einen Kurztrip nach Tallinn.
Ein absolutes Wow-Erlebnis. Zunächst hatte ich allerdings etwas Angst vor der langen Fährfahrt, 15 Stunden, da ich gelegentlich nicht so ganz seefest bin, aber das stellte dann glücklicherweise doch keine größeren Probleme dar. Wir sind nachmittags in Stockholm los und waren am nächsten Morgen mehr oder weniger ausgeruht in Tallinn, wo wir mit bestem Wetter und Schnee empfangen wurden. Also doch gut, dass wir unsere Winterschuhe noch eingepackt hatten.

Zu Tallinn lässt sich eigentlich nur WOW sagen. Ich war schlicht begeistert. Zwar haben wir uns nur in der Altstadt umgeguckt, aber die alten Gebäude und die Stadtmauer, welche fast noch komplett erhalten ist, waren wirklich eindrucksvolle Bauten. Und es gibt so viele verschiedene Kirchen dort, von denen wir die ein oder andere auch besichtigt haben.

Nach einem ausgiebigen Stadtbummel und dem Kauf der Spezialität Estlands, weißer Schokolade mit Blaubeeren, ging es auch schon wieder zurück zum Schiff.
Wieder in Uppsala angekommen stand noch ein Lagertag bei Erikshjälpen auf dem Programm und dann ging es für Lena und mich nach Marielund auf eine Osterfreizeit für Familien der Gemeinde St. Lars. Dort sollten Lena und ich uns ein wenig um die Kinder kümmern. Genaueres über unsere Zeit in Marielund findet ihr in Lenas Eintrag.
Als Ostern vorbei war, war auch eigentlich schon meine Zeit hier in Uppsala vorbei und es hieß zurück nach Vadstena. An meinem letzten Tag bei Erikshjälpen durfte ich noch einmal mein „Können“ an der Kasse unter Beweis stellen und am Abend dann „Lebewohl“ sagen, wobei ich garantiert nochmal wiederkommen werde! Es war nämlich sehr schön, wenn auch nur für kurze Zeit, ein Teil der großen Erikshjälpen Familie zu sein.

- Britta Förstermann

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