Acht Monate Schweden – Abschlussbericht von Friederike Brückner

(v.l.) Johanna Cramer und Friederike Brückner bei der gemeinsamen Kaffeepause „Fika“.
(v.l.) Johanna Cramer und Friederike Brückner bei der gemeinsamen Kaffeepause „Fika“.

So, dies hier ist nun also mein Abschlussbericht. Acht Monate sind wie im Flug vergangen und jetzt sitze ich hier in Deutschland an meinem alten Schreibtisch und weiß gar nicht wo ich eigentlich anfangen soll zu erzählen. Die letzten Monate waren unglaublich schön. Ich durfte so viele nette Menschen kennenlernen, tolle Orte bereisen und habe so viele Erfahrungen gesammelt, dass mir jedes Mal, wenn ich anfange zu schreiben noch etwas einfällt, das hier unbedingt mit rein muss.

Von Anfang an:

Letztes Jahr Ende August war es so weit; mit gepacktem Koffer stieg ich in Hannover ins Flugzeug, bereit für mein Abenteuer Schweden. Sehr gespannt kam ich dann noch am selben Abend in Vadstena an, welches für die nächsten acht Monate mein Zuhause werden sollte. Das kleine Städtchen liegt am wunderschönen Vätternsee mitten in Schweden und hat eine weit zurückreichende Geschichte, dessen wichtigste Punkte wohl jeder neue Praktikant beim ersten Stadtrundgang erzählt bekommt.

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Da sich hier z.B. die Reliquien der Heiligen Birgitta, welche im 14. Jahrhundert in Vadstena den Birgittinenorden gründete, in der ehemaligen Klosterkirche befinden, ist der Ort bis heute ein beliebter Wallfahrtsort für Menschen aus aller Welt. Besucher können dann zum Beispiel im Gästehaus der Birgittaschwestern übernachten, das gegenüber dem ehemaligen Kloster, direkt am See liegt.

Ein zweites Zuhause

Während meiner Zeit in Schweden habe auch ich im Gästehaus gelebt und gearbeitet und dank der familiären Atmosphäre darin sofort ein zweites Zuhause gefunden. Die Schwestern und die Menschen die hier arbeiten sind unglaublich herzlich und freundlich, jeder ist willkommen und wird geschätzt. Gemeinsam mit Schwester Monika, der Leiterin des Gästehauses und Bibbi, die schon seit Jahren ehrenamtlich dort mitarbeitet, haben ich und meine Mitpraktikantinnen Johanna und Agnes dafür gesorgt, dass immer alles für die Gäste bereit ist.

Friederike und Irina beim Pepparkakor backen.
Friederike und Irina beim Pepparkakor backen.

Zu unseren Aufgaben zählte zum Beispiel die tägliche Vorbereitung des Frühstücks. Außerdem haben wir uns darum gekümmert, dass die Gästezimmer und Bäder sauber sind, die Flure, der Salon und die Kirche regelmäßig gestaubsaugt werden und um alles andere was in einem so großen Haus eben anfällt. Und auch, wenn das vielleicht nicht immer die spannendste Arbeit der Welt war, hat es zusammen doch Spaß gemacht. Und mit der richtigen Musik dazu ist sowieso einfach alles besser ;)

 

Besonders viel zu tun hatten wir an den Wochenenden, wenn Gruppen da waren. Oft gab es z.B. sogenannte Besinnungswochenenden, an denen Menschen kamen, um vom Alltag abzuschalten, zu meditieren oder einfach nur die Ruhe am See zu genießen.

Unsere Freizeit, von der wir vor allem im Winter besonders viel hatten, konnten wir sehr frei selbst gestalten. Dank Schwester Monikas unerschöpflichem Vorrat an allem möglichen, konnten wir uns sticken beibringen, in der Werkstatt experimentieren, zeichnen, und und und. 

 

Ansonsten stand backen sehr hoch im Kurs und wurde immer gerne gesehen, zumal wir Volontäre auch für den sonntäglichen Kirchenkaffee verantwortlich waren. Der war immer schön, da man so ein bisschen mit den Gemeindemitgliedern in Kontakt kam. Meistens waren jeden Sonntag die gleichen Leute da, so dass alle sich kannten, denn die katholische Gemeinde ist relativ klein.

Die langen Wintertage haben wir gerne mit Filmabenden und Pizza ausklingen lassen, oft auch gemeinsam mit ehemaligen Praktikantinnen oder Volontären auf Zeit. Die lange Dunkelheit im Winter war auf Dauer zwar etwas anstrengend, aber da immer jemand da war trotzdem nicht so schlimm.  Die ersten längeren Sonnenstrahlen im Frühjahr waren uns dennoch mehr als willkommen.

Gospelchor und „Språkcafe“

Weitere Aktivitäten waren die wöchentliche Probe des Gospelchors und der Besuch des „Språkcafe“. Beides hat uns viel Spaß gemacht und sicherlich auch dazu beigetragen, dass unsere Schwedischkünste trotz fehlenden Unterrichts ganz gut geworden sind :)

 

Wir haben jedenfalls immer mit großer Freude verfolgt, wie unsere Sprachkenntnisse besser wurden und Unterhaltungen auf Schwedisch immer problemloser abliefen.

Zugute kam uns dies auch auf den kleinen Wochenendtrips, die wir meist gemeinsam mit den Praktikanten aus Uppsala, Stockholm oder Bergen unternommen haben. Dass wir uns untereinander alle so gut verstanden und in der ganzen Zeit recht oft gesehen haben war unglaublich schön. An dieser Stelle ganz liebe Grüße an alle und euch noch eine schöne Zeit da oben im Norden!

Weihnachten und Ostern in Schweden

Weitere Highlights waren für mich Weihnachten und Ostern. Beide Feiertage habe ich in Schweden gefeiert, was total schön war. An Weihnachten hat uns Bibbi zu sich nach Hause eingeladen und Ostern war das ganze Haus voll mit ehemaligen Volontärinnen, so dass es wirklich keinen Grund für Heimweh gab.

Gemeinsame Kaffeepause „Fika“

Auch schön und wichtiger Teil des täglichen Lebens war, wie überall in Schweden, die gemeinsame Kaffeepause, hier „Fika“ genannt. Dazu treffen sich vormittags um 10 Uhr alle im „Matsal“ oder draußen im Garten, trinken Kaffee (essen Kuchen) und tauschen dabei die neuesten Nachrichten aus.

 

Dieses entspannte Zusammensitzen spiegelt ganz gut die Lebenseinstellung in Vadstena wider. Arbeit gibt es immer und die muss auch gemacht werden, aber es ist nie so stressig, dass man die Fika ausfallen lassen müsste. Jeder macht so viel wie er kann und wenn mal etwas nicht ganz nach Plan läuft, findet sich immer eine Lösung. Diese Gelassenheit ist am Anfang ungewohnt, aber wenn man dann wieder in den normalen Alltag in Deutschland kommt, vermisst man sie doch sehr.

Mit der Hoffnung auf ein Abenteuer nach Schweden

Ich bin mit der Hoffnung auf ein Abenteuer nach Schweden geflogen, ich wollte neue Menschen kennenlernen, neue Orte und Länder sehen, eine neue Sprache lernen, selbstständig und unabhängig werden.

 

Und es hat sich erfüllt. Nicht jeden Tag und auch nicht immer so actionreich wie ich es mir gewünscht oder erwartet hatte, aber als ich wieder zuhause ankam habe ich gemerkt, dass Schweden mich doch verändert hat. Ich bin z.B. entspannter und selbstbewusster im Umgang mit neuen Situationen und fühle mich insgesamt offener für alles was noch so kommt.

Ein ganz großes Dankeschön an alle!

Dafür ein ganz großes Dankeschön an alle Schwestern, Bibbi und Pater Peter, dass ihr uns so viel ermöglicht habt und an den Gospelchor, die Leute vom Språkcafe und alle anderen die meine Zeit in Schweden so schön gemacht haben!!

 

Und natürlich an alle Volontäre des Jahrgangs 2018/2019, ganz besonders an Johanna und Agnes! Was hätte ich nur ohne euch gemacht. Danke auch an das Bonifatiuswerk, das mir den Aufenthalt in Vadstena ermöglicht hat.

Ich werde die Zeit in Schweden nie vergessen und freue mich schon auf meinen nächsten Besuch!

 

Also dann, vi ses i Vadstena!

 

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