Auch die ganzen Verwirrungen und Unsicherheiten im Bezug auf die Coronakrise konnten nicht verhindern, dass Ostern wirklich vor der Tür stand. Schneller als wir, Pauline und Madeleine, uns versahen war schon ein Großteil der Karwoche vorbei und es war Gründonnerstag. An diesem Tag trafen wir uns abends mit Ricarda, der Projektkoordinatorin des "Praktikums im Norden", zu unserem persönlichen letzen Abendmahl. Es gab viele leckere Dinge wie zum Beispiel selbstgebackenes Fladenbrot, Käse (der noch tagelang unserer Wohnung einen speziellen Duft gab) und gefüllte Paprika.
Da es keine Gründonnerstagsgottesdienste mit Fußwaschung gab, kamen wir auf die Idee, unsere eigene Fußwaschung im Fluss Fyris, der durch Uppsala fließt, durchzuführen. Später am Abend hatten wir die Möglichkeit, am liturgischen Nachtweg via Zoom von Madeleines Heimatgemeinde teilzunehmen, dabei wurden wir sehr interessiert nach unserer Situation in Schweden befragt.
Warten auf Ostern
Der Karfreitag bestand aus abwarten, ausruhen, nachdenken und ein bisschen spazieren gehen. Am Karsamstag stand eine ausgedehnte Osteressen-Shoppingtour auf dem Plan mit anschließendem Hefe-Osterhäschen backen, die aber am Ende eher zu Hefebrötchen wurden. Doch das eigentliche Highlight war die Osternacht in der katholischen Gemeinde St. Lars. Wir hatten die Möglichkeit, als Ministrantinnen bei dem Gottesdienst dabei zu sein, der als Livestream im Internet zu sehen war. Es war schon ein komisches Gefühl, in der fast leeren Kirche die Osternacht zu feiern und ständig aufpassen zu müssen nicht direkt vor der Kamera zu stehen.
Den Ostersonntag verbrachten wir mit einer weiteren deutschen Studentin bei Ricarda zu Hause, ein bisschen außerhalb von Uppsala. Nach dem gemeinsamen Kochen tauschten wir uns über bereits erlebte Dinge aus und spielten Karten.
Wanderung als Ausgleich zu den vielen Ostereiern
Das schöne Wetter am Ostermontag nutzten wir, um eine Wanderung im Naturresverat Fjällnorra in der Nähe von Uppsala zu machen. Ein bisschen Bewegung tat nach dem doch sehr essensreichen Ostersonntag sehr gut. Obwohl es ein anderes, sehr spezielles Osterfest dieses Jahr war, haben wir es sehr genossen und sind sehr dankbar, dass wir es trotz der Coronakrise in Schweden erleben durften.