Um meine Zeit in Kopenhagen so gut wie möglich zusammenzufassen, starte ich ganz am Anfang. Meine ersten Wochen bestanden daraus, mit meiner Mitpraktikantin Franzi mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren, mich an die hohen Preise zu gewöhnen und auch die Menschen aus dem DUK, der katholischen Jugendorganisation "Danmarks Unge Katolikker", kennenlernen zu dürfen.
Danmarks Unge Katolikker
Der Hauptsitz dieser Organisation ist das Büro direkt über dem Dormitory, in dem Franzi und ich mit sechs anderen Mädchen gelebt haben. In dem Büro arbeiten auch unsere Mentoren Martin, Kasper und Kim. Wenn wir Fragen hatten oder Hilfe brauchten, durften wir uns bei ihnen jederzeit melden (oder auch einfach, wenn wir Lust auf "frokost"-Mittagessen- hatten). Franzi und ich sind auch gemeinsam auf einige Wochenendfahrten des DUKs mitgefahren. Ich fand es immer wieder toll zu sehen, wie dadurch Kinder und Jugendliche aus ganz Dänemark zusammenkommen und Freundschaften entstehen.
Sankt Knud Lavard
Die Arbeit an der katholischen "Sankt Knud Lavard" Schule in Lyngby startete einige Wochen
nach meiner Ankunft. Zu Beginn war ich in der "børnehaveklasse", der jüngsten Klasse der Schule. Auch im Sportunterricht, im Unterricht für die katholischen Schüler und Schülerinnen, sowie im Deutschunterricht habe ich anfangs assistiert. Zum Ende hin war ich jedoch größtenteils in der børnehaveklasse und in dem Deutschunterricht der 8. und 9. Klasse tätig. Ich habe die Kinder sehr ins Herz geschlossen und bin froh, dass sie mir geholfen haben, dänisch zu lernen. Außerdem habe ich durch die Arbeit bei der Schule eine gute Freundin gefunden.
Caritas Danmark
Im Oktober haben Franzi und ich angefangen bei der Caritas Danmark zu arbeiten. Jeden Montag wurden uns neue Aufgaben gegeben. In der Zeit bei der Caritas haben wir mit einer pakistanischen Frauengruppe Teestunden gehalten, Wasserkocher entkalkt, zahlreiche Kopien von Dokumenten und vieles mehr gemacht.
Meine Freizeit
In den nächsten Monaten habe ich einige tolle Menschen kennengelernt. Gemeinsam haben wir die vielen Cafés und Parks in Kopenhagen besucht, viel gebacken und versucht, uns an die Dunkelheit und Kälte der Wintermonate zu gewöhnen…
Außerdem haben Franzi und ich tolle Trips nach Malmö, Helsingør und zu den Einsatzstellen in Uppsala und Vadstena gemacht. Im Februar sind Franzi und ich dann nach Oslo und Bergen gefahren, um die dortigen Praktikantinnen zu besuchen.
Weihnachten & Silvester
Am Ende des Jahres ging es für mich dann noch einmal nach Vadstena, um mit einer Gruppe von Praktikantinnen Weihnachten zu feiern. Die Zeit dort war total entspannt und bestand eigentlich daraus zu essen, zu reden und spazieren zu gehen. In Tallinn habe ich dann mit einem Teil der Gruppe Silvester verbracht und einen Tagesttrip nach Tartu gemacht.
Ein ganz normaler Tag in Kopenhagen
Eine typische Woche in meinem Leben in Kopenhagen sah so aus, dass Franzi und ich am Montag nach der Arbeit bei der Caritas zusammen zum danske café gegangen sind. Dies
ist ein kleiner Dänischkurs, der freiwillig von einer pensionierten Lehrerin geleitet wird. Den Rest der Woche habe ich dann an der Schule gearbeitet und nachmittags Freunde getroffen, mich an meine Lieblingsspots gesetzt und bin zum Volleyballtraining gegangen. Am Wochenende ging es dann oft "i byen", also in die Stadt, um in Bars und Clubs zu gehen. Das macht Kopenhagen irgendwie aus.
Meine letzten Monate in Kopenhagen
Durch die Coronamaßnahmen konnte ich dann ab Ende März zunächst nicht mehr zur Arbeit.
Ich habe ein wenig gebraucht, mich daran zu gewöhnen, aber im Endeffekt war der Frühling in Kopenhagen trotzdem schön und die Arbeit an der Schule startete Ende April auch schon wieder.
Meine Begeisterung für Kopenhagen wurde durch das gute Wetter in den letzten Monaten
nur noch größer. Endlich konnte man schwimmen gehen, am Abend noch im Park
sitzen und das Radfahren war auch spaßiger. Kopenhagen ist also auf jeden Fall einen Besuch wert!
Insgesamt waren es somit einfach tolle zehn Monate in Kopenhagen. Ich konnte eine neue Sprache lernen, durch Skandinavien reisen, die katholische Kirche in Dänemark kennenlernen und neue Freundschaften schließen und dafür bin ich sehr dankbar.