Mehr als nur ein Sommer in Schweden

Sonja und Mitpraktikant Konrad am See.
Sonja und Mitpraktikant Konrad am See.

"...und träumen vom Sommer in Schweden." Im Frühjahr haben wir Praktikanten in Schweden diese Liedzeile gesungen, als wir während unseres Roadtrips durch das zu diesem Zeitpunkt noch reichlich kalte und verregnete Schweden gefahren sind. Knapp ein halbes Jahr später liegt ein Sommer in Schweden jetzt hinter mir, doch an dem Traum vom schwedischen Sommer hat sich nicht viel verändert, außer dass ich jetzt bestätigen kann, dass der Sommer dort wirklich wunderschön und einzigartig ist.

Denn wie könnte ein Sommer besser sein als mit fast unendlichem Licht, Wanderungen, Seen, Blaubeeren und Freunden? Während eines Jahres, in dem man so viel ausprobieren, erleben und erfahren darf, werden viele Erinnerungen gesammelt, die als kleine Puzzleteile nur zusammen ein ganzes Bild ergeben. So kann auch dieser Text nicht alles fassen, aber immerhin einige der Teile, die dieses Praktikum zu einer so wunderbaren Erfahrung gemacht haben.

"Ihr wart einfach immer da"

Ricarda, Sonja, Clarita und Klara bei der Gartenarbeit. (Foto: Philip Geister)
Ricarda, Sonja, Clarita und Klara bei der Gartenarbeit. (Foto: Philip Geister)

Ein Ort, an dem viele Erinnerungen entstanden, ist das Newman-Institut, wo Klara, Clarita und ich im Herbst unser Praktikum begannen und nur wenige Wochen später noch von Hannah und Johanna verstärkt wurden. Egal ob alle zusammen in Ricardas Büro, im Treppenhaus beim Streichen, im Café bei der täglichen Fika, also dem gemütlichen Beisammensein mit Kaffee und Gebäck um ca. 10Uhr morgens, beim Wäschewaschen an den Wochenenden, oder vor allem über den Winter:

Wir waren fast immer irgendwo im Newman zu finden, das sich auf diese Weise zu einem Teil unseres Zuhauses entwickelte. Über Weihnachten war das Café unser ausgelagertes Wohnzimmer, das vorübergehend mit einem im Wald selbst gefällten und festlich geschmückten Christbaum dekoriert und für fast zwei Wochen zu unserem Hauptaufenthaltsort wurde. Zusammen mit Lorenz konnten wir dort die Weihnachtstage und Klaviermusik genießen. Zu diesem Zeitpunkt waren wir dann doch sehr froh, viel Zeit und Liebe in die Umgestaltung dieses Cafés gesteckt zu haben.

Zwischen Sommer und Winter

Im Sommer konnte Sonja ganz besondere Sonnenuntergänge fotografieren.
Im Sommer konnte Sonja ganz besondere Sonnenuntergänge fotografieren.

Auch das Licht ist eine besondere Erinnerung, die ich aus Schweden mitgenommen habe. Es ist unglaublich, wie Lichtverhältnisse die Zeit und vor allem uns Menschen beeinflussen. Im Winter sind die Tage davon geprägt, das vorhandene Licht so gut wie irgendwie möglich auszunutzen und jeder Sonnenstrahl ist eine kleine Sensation. Doch auch diese Zeit trägt ein besonderes Gefühl und ihren ganz eigenen Zauber mit sich: in jedem Fenster hängen leuchtende Sterne, die Bäume in der Stadt sind mit Lichterketten geschmückt, Häuser werden bunt illuminiert und vor allem in Stockholm werden leuchtende Kunstwerke überall in der Stadt verteilt. Und doch war die Freude enorm, als wir auf dem Heimweg am Nachmittag feststellen konnten, dass es noch hell ist.

 

Als im Frühling die ersten hellen und wärmeren Tage begannen, kam auch das Leben in die Stadt zurück. Auf jeder Bank und jedem sonnenbeschienenen Fleckchen haben sich Leute zur Fika und zum Zusammensein getroffen. Dann kam der Sommer und mit ihm das Licht. Es war einfach immer hell, was uns vor allem bei einem Ausflug in ein Naturreservat bei Stockholm aufgefallen ist, als wir draußen übernachtet haben. Selbst am späten Abend war es kein Problem, die Blaubeeren im Wald zu pflücken oder eine kleine Fahrradtour zum Badeplatz zu unternehmen.

 

Schweden in allen Himmelsrichtungen

Sonja und Hannah mit Mitpraktikantinnen am See. (Foto: Clara Schwiddessen)
Sonja und Hannah mit Mitpraktikantinnen am See. (Foto: Clara Schwiddessen)

Auch unsere gemeinsamen Reisen in Schweden sind Puzzleteile aus dem vergangenen Jahr. Da die Pandemie die Besuche in den anderen Ländern leider verhinderte, machten wir es uns zum Ziel, so viel wie möglich von Schweden zu erkunden. Besonders die Reise nach Kiruna in Lappland war das Highlight der dunklen Jahreszeit. Wanderungen durch Eis und Schnee, auf gefrorenen Flüssen und in verschneiten Wäldern, Nordlichter und Sterne in der Dunkelheit, Huskyschlitten, Rentiere und eine wunderbare Gruppe waren die beste Möglichkeit, das Wintertief zu überwinden und den Winter richtig genießen zu können.

Ausflüge auf die beiden größten schwedischen Inseln

Doch nicht nur der hohe Norden war unser Ziel, sondern auch die beiden größten schwedischen Inseln. Öland war dabei Teil unseres abenteuerlichen Roadtrips, während Gotland mehr das Feeling eines Sommerurlaubs hatte. Aber gerade der Roadtrip und das viele Improvisieren machten mir einen riesigen Spaß, obwohl oder erst recht weil nur wenig so lief, wie wir es geplant hatten.

„Du måste räkna nu!”

Beim Sommerfest der Caritas lernte auch Sonja viele neue Gerichte kennen.
Beim Sommerfest der Caritas lernte auch Sonja viele neue Gerichte kennen.

Besonders die Arbeit bei der Caritas in Stockholm hat dazu beigetragen, dass sich meine Sicht auf die Welt ein wenig verändert hat. Die Menschen, die wir dort kennenlernen durften, kommen aus den unterschiedlichsten Ländern dieser Erde und haben oft Schlimmes erlebt. Und trotzdem strahlen sie meistens so viel Lebensfreude und Dankbarkeit aus. Es waren immer berührende Momente, wenn jemand zu uns gesagt hat, dass der Mötesplats der Caritas für sie wie ein zweites Zuhause ist, ein Ort, an dem sie sich wohl und sicher fühlen können. Bei der Caritas war kein Tag wie der andere und während wir an einigen Tagen die meiste Zeit mit Sandwiches vorbereiten und reden beschäftigt waren, war am nächsten Tag das Fangenspielen mit den Kindern mein Sportprogramm.
Und es gab kaum etwas Schöneres als die Begeisterung der Kinder, wenn wir lachend von Raum zu Raum rannten.

 

Ein besonderes Highlight in der Zeit bei der Caritas war das Sommerfest: Viele unserer wöchentlichen Besucher waren da und alle erfreuten sich an den Speisen aus aller Welt, der gemeinsamen Zeit, sowie den Liedern und Tänzen, die Konrad und ich vorbereitet hatten.

Zeit für Neues

Ricarda, Sonja, Konrad, Clarita und Klara bei ihrem ersten Wochenende in Marieudd.
Ricarda, Sonja, Konrad, Clarita und Klara bei ihrem ersten Wochenende in Marieudd.

Ein Jahr in einem anderen Land, mit einer anderen Sprache und Kultur ist eine Zeit zum Ausprobieren. Wenn mir vor diesem Jahr jemand gesagt hätte, dass ich auf Elchjagd gehen würde und Stricken mein neues Hobby wird - ich hätte es nicht geglaubt. Aber jetzt kann ich sagen, dass das Leben deutlich interessanter wird, wenn man auch unerwartete Möglichkeiten ergreift. Das Jagen wird eher nicht zu meiner Leidenschaft werden, die meisten anderen Aufgaben draußen allerdings schon. Ob Waldarbeit, Traubenernte, Holzschuppen aufbauen oder Blumen gießen, es waren immer schöne Momente, wenn wir sehen konnten, was wir selbst erarbeitet haben. Als wir dann noch ein Lagerfeuer in Marieudd als Abschluss hatten, war einfach alles perfekt und oft genau so, wie ich mir eine Zeit in Schweden immer vorgestellt habe.

 

Nach einem Jahr kann ich sagen, dass ich Schweden aus einem ganz neuen Blickwinkel betrachten kann und viele Facetten kennengelernt habe, die mir zuvor nie aufgefallen sind.Viele davon konnte ich zusammen mit Hannah, Klara, Clarita, Konrad und Ricarda entdecken und diese Gemeinschaft war das Beste von allem!

 

Danke für diese wunderbare Zeit! Jag kommer att sakna Sverige!

 

Sonja

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