Folgende Situation aus einem Januartag: Es ist später Nachmittag und bereits dunkel draußen. Ich mache mir gerade Tee in unserer Küche nach der Arbeit hier in Marielund und sehe, dass es schneit - ich nehme den Tee mit raus, ziehe meine Winterjacke an und setze mich auf die Sommermöbel auf unserer kleinen Terrasse. Der schwedische Winter kommt mir in diesem Moment viel weicher vor, als er klingt, wenn man über ihn redet.
Dass die Zeit nach dem Schulabschluss beginnt zu rasen, ist mir nichts Neues. Auch meine 22 Monate im Praktikum fühlen sich im Nachhinein so an, als wäre ich erst gestern nach Tartu gekommen. Was anfangs als ein "muss-man-mal-gemacht-haben-Auslandsaufenthalt-nach-dem-Bachelorstudium" gedacht war, entwickelte sich zu einer großen Liebe zur estnischen Sprache und Kultur und vor allem zu der Stadt Tartu.