Von den Åland-Inseln haben wohl die wenigsten Menschen schon etwas gehört. Auch über den Köpfen unserer Praktikanten in Uppsala standen Fragezeichen, als sie zum ersten Mal hörten, wohin am vergangenen Samstag ein Ausflug gehen sollte. Åland? Wo und was ist das?
Åland ist eine Inselgruppe zwischen Schweden und Finnland. Die knapp 30.000 Einwohner bilden einen autonomen Teil Finnlands. Es gibt sogar ein eigens Parlament, das eigene Gesetze für Åland festlegen darf und Åland besitzt eine eigene Flagge. Das bedeutet, dass Åland eine Art eigenes kleines Land ist. Verrückt!
Entdeckungen in einer eigenen kleinen Welt
Was uns auf Åland erwarten würde wussten wir nicht so richtig, als sich unsere Gruppe, bestehend aus Maris, Matea, Marcel, Anna und vier Ukrainern, am frühen Samstagmorgen auf den Weg zum Hafen von Grisslehamn machte. Nach einer etwa 1,5 stündigen Autofahrt erreichten wir die Fähre. Bei eisigen Temperaturen verbrachten wir die Überfahrt nach Åland weitgehend drinnen, aber konnten auch von hier aus das Meer und die Aussicht auf ein paar vereinzelte Inseln genießen.
Nach zwei Stunden war es dann soweit: wir konnten wieder an Land rollen und ein Tag auf Åland lag vor uns. Schon beim Verlassen des Schiffes waren wir etwas belustigt: wir sahen die ersten Autos mit Åland-Nummernschildern. Als erstes schauten wir uns das alte Posthaus an, das noch aus der russischen Besatzungszeit stammt. Richtig, Åland hat auch seine eigene Post und eigene Briefmarken.
Über weitgehend verlassene Straßen, aber durch eine wunderschöne Landschaft, führte uns der Weg weiter in die Hauptstadt Mariehamn, mit 11.000 Einwohnern die größte Stadt der Inselgruppe. Ein gemütliches Örtchen, in dem es wie auf dem Rest der Insel sehr ruhig zuging. Die meisten Geschäfte hatten geschlossen, aber nach einem Spaziergang durch die Fußgängerzone, zum Rathaus, der Kirche und Hafen, fanden wir dennoch ein Café, in dem wir uns aufwärmen konnten.
Hier konnten wir zum ersten Mal auf schwedisch mit Euro bezahlen. Die Landessprache ist nämlich schwedisch und die Währung Euro.
Apropos Finanzen auf Åland: hier gibt es natürlich auch eine eigene Bank und eine eigene Versicherungsgesellschaft. Es ist wirklich wie in einer Miniatur-Welt!
Bei einem weiteren Spaziergang durch die Sonne entdeckten wir das eindruckvolle Segelschiff „Pommern“, das Teil des Seefahrtmuseums ist. Doch das war leider auch geschlossen...
Sonne tanken
Auf dem Rückweg zum Fährhafen machten wir noch Halt einem Aussichtsturm, der auf dem Gelände einer ehemaligen Kaserne steht, die früher der militärischen Verteidigung diente. Militär gibt es heute nicht mehr auf Åland, aber natürlich eine eigene Polizei. Vom Aussichtsturm aus hatten wir einen atemberaubenden Blick über den Schärengarten und das Meer und konnten uns die untergehende Sonne aufs Gesicht scheinen lassen. Nach der Sonne sehnen wir uns alle nach dem langen Winter.
Wir kommen wieder
Nach einem gemütlichen und schönen Tag in diesem kleinen Land nahmen wir am Abend die Fähre zurück nach Schweden und kamen am späten Abend müde und mit vielen neuen Eindrücken wieder in Uppsala an.
Eine Reise nach Åland würden wir nochmals machen, denn es gibt noch einiges mehr zu entdecken und es ist der perfekte Ort, um die Seele einfach mal baumeln zu lassen. Schließlich gibt es auf Åland auch eine Burg und kleine Seen, die wir noch nicht entdeckt haben.
Doch dann vielleicht lieber im Sommer ;-)
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