„Und, wo hat es dir denn besser gefallen?“

 

Das ist die Standardfrage, die mich seit dem Ende meines „Praktikums im Norden“ begleitet.

 

Jeweils gute 5 Monate in Island und Lettland liegen hinter mir und viele Menschen sind gespannt darauf, von mir zu erfahren, wie es mir in der Zeit ergangen ist, und – da kommt sie wieder, die Frage – welche Einsatzort mir denn besser gefallen hat.

 

 

Doch darauf eine Antwort zu geben, fällt mir sehr schwer. Eigentlich kann und will ich diese beiden Abschnitte meines Praktikums gar nicht miteinander vergleichen und in Relation setzen – dafür sind sie einfach viel zu unterschiedlich.

 

Eines vorneweg: Ich habe eine großartige Zeit verbracht, viele neue Bekanntschaften und Freundschaften geschlossen, Eindrücke und Erinnerungen gesammelt, die mein Leben bereichern, Aufgaben bewältigt, denen ich mich sonst nicht gestellt hätte – kurzum: Ich bin reicher nach Hause zurückgekehrt, als ich losgefahren bin!

 

Meine Aufgaben in Reykjavik

Sara und die Mutter Teresa Schwestern in Reykjavik
Sara und die Mutter Teresa Schwestern in Reykjavik

Meine Aufgaben in Reykjavik wie

  • administrative und organisatorische Aufgaben in der Diözesanstelle,
  • die Vorbereitung des Kirchraumes für die Gottesdienste, Kirchencafé nach dem Hauptgottesdienst
  • Mithilfe beim Frühstück für Bedürftige bei den Ordensschwestern 

ließen sich leicht erledigen.

 

Ich wurde von Anfang an in allen Gruppen gut und

mit großer Offenheit und Freundlichkeit aufgenommen

- angefangen bei Bischof Tencer, Ivan als Mentor, den Ordensschwestern und den weiteren Helferinnen und Helfern beim Sonntagscafé und und und….

 

 

 

Katholische Kirche in Island

 

Nach nicht mehr als 5 Monaten wäre es vermessen von mir, eine Analyse zur Situation der Katholiken in Island abzugeben, aber einige persönliche Eindrücke haben mich doch sehr beschäftigt und ich möchte sie hier schlagwortartig und ohne Wertung nennen:

  •  die katholische Kirche in Island ist international (mindestens 3 Sonntagsgottesdienste in 3 Sprachen)
  • die katholische Kirche ist geprägt und getragen durch die Zuwanderer Gruppen (vor allem Polen und Philippinen)
  • die Gottesdiensten sind sehr gut besucht
  • Kinder werden in den Gottesdiensten nicht als Störfaktor wahrgenommen, selbst wenn sie schreien, sondern gehören einfach dazu, ohne dass besondere kindgerechte Gottesdienstformen angeboten werden.
  • Mädchen und Frauen sitzen in den Bänken, sind aber nicht am Altarraum zu entdecken (es hat große Verwunderung ausgelöst, dass ich in meiner Heimatgemeinde Messdienerin war)
  • Gottesdienstformen und Glaubensgrundsätze sind sehr traditionell.

Ganz besonders bewusst geworden ist mir dieses bei den Feierlichkeiten zum 50jährigen Jubiläum der Diözese Reykjavik, welches ich mit vorbereiten und –feiern durfte.

 

 

Das Land Island

Natürlich habe ich während meines Aufenthaltes auch versucht, das Land kennenzulernen. Die eine Herausforderung dabei war die Sprache, aber Dank des Sprachkurses und vieler Kontakte zu „native speakern“ konnte ich mich irgendwann zumindest beim Einkauf einigermaßen verständigen (und Englisch ging natürlich immer!).

Die zweite Herausforderung war das Land selbst: Für mich haben die Begriffe „Naturgewalt“ und „Wetter“ in Island eine völlig neue Bedeutung gewonnen. Und alles, was ich bisher an Fotos und Berichten gelesen, gesehen und gehört hatte wurde einfach übertroffen.

Ich konnte oft nur staunend diese Wunder der Natur betrachten und auf mich wirken lassen.

 

Weltjugendtag in Panama

                       "Team Iceland"                                                              in Panama                                                 Elisabeth und Sara mit ihrer Gastfamilie

 

Ein Highlight war natürlich die Teilnahme am Weltjugendtag in Panama. Auch wenn es für Elisabeth und mich zunächst einiges an Organisationsaufwand bedeutet hat, bis wir dann in Panama zur isländischen Delegation treffen konnten – gelohnt hat es sich auf jeden Fall!

 

Februar 2019: Abenteuer Riga beginnt

Sr. Hannah, Johanna, Sara und Markus
Sr. Hannah, Johanna, Sara und Markus

Die Situation in Riga war von Anfang an eine ganz andere:

 

Während Elisabeth und ich in Island an den entgegengesetzten Enden des Landes quasi „Einzelkämpferinnen“ waren, hatte ich nun in Riga mit Markus und Johanna direkt zwei Gleichgesinnte an meiner Seite.

 

Und mit Schwester Hannah eine Mentorin von der ich in jeder Hinsicht lernen konnte.

 

 

Aller Anfang ist schwer - Meine Aufgaben in Riga

Für mich persönlich war der Beginn in einer der Einsatzstellen zunächst etwas unbefriedigend: Neben meinem Einsatz in der Tageseinrichtung in Imanta für Menschen mit Beeinträchtigungen, deren Einsatz zum Aufbau einer Kerzen-Werkstatt für diese Personen-

gruppe mich sehr beeindruckt hat, bestand meine Hauptaufgabe zunächst in der Betreuung der unter Dreijährigen im deutschen Kindergarten, welches nicht zu meinen Stärken gehört!

 

Ich habe es trotzdem einige Wochen lang versucht und war dann doch froh, mit Hilfe von Schwester Hannah zum "Patvērums" Droša Māja" (http://patverums-dm.lv) zu wechseln. 

Dies ist eine NGO,die sich in erster Linie um die Integration von Geflüchteten kümmert, aber auch Veranstaltungen, Unterstützung und Seminare z. B. für ausländische Studenten anbietet.  

Sara und das Team "Integration.lv"                                 Johanna bei der Kinderbetreuung

Darüber hinaus unterstützten Johanna und ich einmal in der Woche die Familienhilfe des Roten Kreuzes, indem wir für Mütter, die in Notlagen waren, für einige Stunden die Kinderbetreuung übernommen haben.

 

Die Dominikanerinnen

Die gemeinsamen Gottesdienstfeiern in der kleinen Kapelle im Schwesternhaus, vor allem die mit Taize Gesängen, waren ein guter Ort der Sammlung und Ruhe.

Besonders ergriffen war ich allerdings von der Feier der Osternacht bei uns in der Kapelle mit

vorangegangener Pessach Feier und anschließendem Oster-Festmahl sowie dem Ostergottesdienst im Frauengefängnis.

 

Hof Demzeni und das Ligo Fest

Zu meinen ganz besonderen Highlights gehörten unsere gemeinsamen Besuche mit Schwester Hannah auf dem Hof Dimzeni, einer christlichen Hofgemeinschaft.

Die Umgebung, das Miteinander und die Atmosphäre auf dem Hof waren einfach nur schön. Hier haben wir drei auch zum Ende unseres Praktikums noch das Līgo Fest gefeiert. Der

Sonnenaufgang hier inmitten der lettischen Landschaft und in dieser Gemeinschaft war für uns am Ende der gemeinsamen Zeit noch einmal ein ganz besonderes Erlebnis!

 

Ferienfreizeit "Kanela"

Auf geht's zur Kanela!
Auf geht's zur Kanela!

Eine weitere einzigartige Zeit war die „Kanela“. 

Ein von den Schwestern organsiertes Ferienlager mitten in einem Nationalpark in der Nähe von Sigulda. Zwei Wochen haben wir hier als Betreuer mit einer Gruppe von Kindern verbracht. Und auch, wenn es mit der Sprache nicht immer 100%ig klappte: Irgendwie wussten am Ende dann doch immer alle, was gemeint war und die gemeinsam verbrachte Zeit mit viel Spaß und vielen religiösen Impulsen hat am Ende zu einem starken Gruppengefühl geführt.

Freizeit

Obwohl ich in der Regel jeden Tag mehrere Stunden in einer meiner Einsatzstellen war, hatte ich auch in Riga genügend Zeit, um Stadt und Leute kennenzulernen. Als Studentenstadt

bietet Riga natürlich einiges. Viele schöne Cafés, die tollen Parks und der Stadtkanal, die wir auf Grund der Jahreszeit natürlich auch besonders genießen konnten, die tollen Jugendstilbauten und und und – es gibt in Riga genügend Möglichkeiten, auch entspannte Freizeit zu verbringen. Auch für Stippvisiten nach Tallinn und Stockholm hatten wir zwischen-urch immer mal wieder Zeit.

 

 

Spannend für mich war es zu erfahren, wie eng die lettische, russische und deutsche Geschichte in Riga verwoben ist, und wie die Geschichte auch heute noch das Zusammenleben der Menschen beeinflusst.

 

Wie zu Beginn schon geschrieben:

Für mich waren diese 10 Monate vor allem eins: bereichernd, und ich bin froh und dankbar, dass ich die Möglichkeiten, die mir hier geboten wurden, nutzen konnte.

Sara

 

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