Mitten in der Region Dalarna liegt in der Nähe von Rättvik das Stiftelsen Berget, das von der Kommunität der Heiligen Dreifaltigkeit betrieben wird. Die ökumenische Gemeinschaft betreibt zwei Besinnungshäuser, die ganzjährig von vielen verschiedenen Gästen besucht werden.
Eindrücke aus Rättvik
(Fotos: Hannah Eckinger)
Wer, wie viele, wie lange?
Maximal zwei Freiwillige (m/w/d) können ihr Praktikum 3 - 6 Monate in Rättvik verbringen. Die Dauer kann individuell auch verlängert werden.
Wo genau?
Was sind deine Einsatzstellen?
Du bist für eine gewisse Zeit lang Teil dieser Gemeinschaft und unterstützt sie in der täglich anfallenden Arbeit in der Küche, den Exerzitienhäusern oder dem Garten. Du wirst den Tagesablauf und den Gebetsrhythmus der Gemeinschaft miterleben und darfst erfahren, was es bedeutet, die Kirche "zu leben". Neben der Arbeit erwartet dich zusätzlich ein Leben in Ruhe und Stille und du bist umgeben von schwedischer Natur, die dich zu Ausflügen einlädt.
Sich als Freiwillige/als Freiwilliger im Stiftelsen Berget zu engagieren, ist eine Art Berufung und kann auch für das eigene Leben richtungsweisend und eine Entscheidungshilfe sein.
Hannah beim Brotbacken und die Kirche in Rättvik
(Fotos: Hannah Eckinger)
Support vor Ort
Wie wohnst du?
Du wohnst direkt vor Ort und hast somit einen kurzen Arbeitsweg. Entweder hast du ein Zimmer im Meditationshaus oder im "Haus der Stille". Direkt vor deiner Haustür wartet die volle Ladung schwedischer Natur auf dich. Verpflegung: Die Mahlzeiten kannst du mit im Gästehaus einnehmen.
Zimmer in Rättvik
(Fotos: Hannah Eckinger)
Es ist schon ein bisschen ein seltsames Gefühl, als die Fähre in Deutschland ablegt. Ein Jahr lang werde ich keinen deutschen Boden mehr betreten. Den Boden, auf dem mein Zuhause liegt. Und wenn ich zurückkomme, werde ich eine ganz andere sein. (Wie Bilbo aus dem Hobbit-Film). Trotzdem habe ich Bock auf dieses Jahr. Ich will raus, ich will mehr.
Tun wir einfach mal so, als wüssten wir nicht, dass heute der schwedische Nationalfeiertag ist, dann können wir sagen: Heute haben alle ihre Flaggen nur für mich gehisst! Es ist der 6. Juni 2024 und ich mache mich mit einem riesigen Koffer auf nach Schweden. Ich muss zugeben, erst war ich skeptisch, ob ich mit meinem schweren Reisegepäck flink durch die Gegend komme – vom Flughafen zum Zug und dann auch noch ein Umstieg… Aber das Glück oder vielleicht doch eher der Liebe Gott war mit mir: Der Flug kam eher als geplant an, mein Koffer war der vierte auf dem Gepäckband und ich bekam noch den früheren Zug – ohne Umstieg bis nach Rättvik.
"Du wirst schon merken, so schnell kannst du gar nicht schauen, bis du wieder zu Hause bist", sagt meine Mama während wir uns verabschieden. Nun, drei Monate später, sitze ich schon wieder in Deutschland. Mir kommt es vor, als hätte ich eine Ewigkeit in Schweden gelebt und gleichzeitig, als wäre ich nie von zu Hause weg gewesen.
Zuerst ging es über das Wochenende für mich nach Uppsala, meine lieben Mitpraktikant*innen Maria und Severin besuchen. Nachdem ich dort meine ersten Eindrücke aus Schweden gesammelt hatte, war es nun an der Zeit, sich allein auf den Weg in eine mir unbekannte Umgebung, mit unbekannten Menschen und einer unbekannten Sprache zu machen. Irgendwie zugleich Ende und Anfang eines Lebensabschnitts.
... so wurde ich am 24. September von meiner Mentorin begrüßt, als ich mit dem Zug in Rättvik ankam. Nach ein paar Minuten mit dem Auto, sind wir im Stiftelesen Berget angekommen. Zum Glück kam ich noch rechtzeitig zum Mittagessen!
Seitdem habe ich mich nun nach einer Woche schon gut eingelebt bzw. bin ich immer noch dabei ;)
Mit Blick auf den Kalender kann ich es kaum fassen, dass seit meiner Ankunft in Rättvik nur zwei Monate vergangen sind. Wenn ich mir den Tag in Erinnerung rufe, als ich das Haus der Stille zum ersten Mal betrat, kommt es mir vor, als läge dieser Tag in ferner Vergangenheit. Es fühlt sich tatsächlich so an, als lebte ich seit Jahren als Teil dieser kleinen ökumenischen Gemeinschaft auf dem Berg. Berget – der Berg - macht etwas mit mir, das paradox klingt, wenn ich versuche es zu beschreiben. Es ist als würden die Gegensätze sich hier aufheben. Wie kann man das Gefühl von Beschleunigung haben, wenn sich gleichzeitig alles verlangsamt? Wie kann man meinen, die ganze Welt zu umrunden, wenn man sich kaum vom Ort weg bewegt?