Unsere Praktikanten des Jahrgangs 2020/2021 erzählen von ihren vielfältigen Erfahrungen und Erlebnissen in ihren jeweiligen Einsatzorten.
Wie ich hier so sitze und versuche, meinen Abschlussbericht für mein Praktikum im St. Birgitta Kloster in Vadstena zu verfassen, fällt es mir schwer zu begreifen, dass nun wirklich schon vier Monate vergangen sind, seit ich auf dem kleinen Flugplatz in Linköpping gelandet bin. Ein Blick aus dem Fenster des "Matsals" (Esszimmer) und auf die Kerzen unseres Adventskranzes verrät mir allerdings, dass es wirklich nicht mehr August sein kann.
Dass die Zeit nach dem Schulabschluss beginnt zu rasen, ist mir nichts Neues. Auch meine 22 Monate im Praktikum fühlen sich im Nachhinein so an, als wäre ich erst gestern nach Tartu gekommen. Was anfangs als ein "muss-man-mal-gemacht-haben-Auslandsaufenthalt-nach-dem-Bachelorstudium" gedacht war, entwickelte sich zu einer großen Liebe zur estnischen Sprache und Kultur und vor allem zu der Stadt Tartu.
Das Leben besteht voller Unregelmäßigkeiten. Oder genauer gesagt: Es besteht aus regelmäßigen Unterbrechungen des Normalen. Du stehst wartend an der Bushaltestelle. Der Bus, den du erwartest, fährt zielstrebig an dir vorbei und hält unangenehme zehn Meter weit entfernt. Er hätte genau vor dir stehen bleiben können, hat er aber nicht. Du beginnst zu verstehen und du beginnst zu laufen.
Am 01.09.2020 begann mein Praktikum in Kopenhagen.
Anfangs dachte ich, dass Dänemark, weil es so nahe an Deutschland liegt, nicht wirklich mit großen Unterschieden überraschen könnte. Dieser Gedanke hat sich aber schnell als falsch erwiesen.
Es begann schon mit der Schätzung der Distanzen. Zunächst hab ich mir die Stadt viel kleiner vorgestellt, weshalb ich für den Weg vom Hauptbahnhof zu meinem Zimmer in der Sankt Kjelds Gade 3 nicht 25 Minuten, wie ich annahm, sondern etwas mehr als eine Stunde brauchte.
Angekommen bin ich deshalb mit einer halben Stunde Verspätung, weshalb mich auch niemand an der Tür empfing.
Es kommt mir vor, als sei es gestern gewesen, wenn ich an den Tag zurückdenke, an dem ich nach Bergen aufbrach und dort mein Praktikum im Norden begann. Doch die Zeit vergeht schnell, und tatsächlich ist seitdem ein ganzes Jahr vergangen. Ein Jahr, in dem viel passiert
ist, und in dem ich eine Menge neuer Erfahrungen gesammelt habe. Im folgenden Blogbeitrag möchte ich nochmal auf die wichtigsten Momente und Erlebnisse meines Jahres zurückblicken und diese mit euch teilen. Viel Spaß!
Es steht im Titel "ein Jahr", aber ich, Jonas, war gar nicht ein Jahr in Estland, sondern nur 10 Monate. Doch wenn man es ganz genau nimmt, ist es doch ein Schuljahr in Estland gewesen, in dem ich viele verschiedene Schülerinnen und Schüler über eine schwierige, aber interessante Zeit hin mit begleiten durfte.
Meine Hauptaufgaben waren vorrangig in der Schule, was sehr praktisch war, da ich viele Erfahrungen in diesem Bereich sammeln wollte, jedoch ist mir schnell bewusst geworden, dass ich in vielen anderen Bereichen auch komplett neue Eindrücke bekomme.
"...und träumen vom Sommer in Schweden." Im Frühjahr haben wir Praktikanten in Schweden diese Liedzeile gesungen, als wir während unseres Roadtrips durch das zu diesem Zeitpunkt noch reichlich kalte und verregnete Schweden gefahren sind. Knapp ein halbes Jahr später liegt ein Sommer in Schweden jetzt hinter mir, doch an dem Traum vom schwedischen Sommer hat sich nicht viel verändert, außer dass ich jetzt bestätigen kann, dass der Sommer dort wirklich wunderschön und einzigartig ist.
Für mich sind nun sechs spannende Wochen zu Ende gegangen. Mir persönlich hat das Praktikum im Norden gut gefallen, trotz einiger Startschwierigkeiten. In das Klosterleben einzutauchen und Teil der Klostergemeinschaft zu sein, ist eine Möglichkeit, die sich nur selten bietet und für mich sehr bereichernd war.
Nun möchte ich euch auf diese Reise mitnehmen.
Nun sind sie vorbei, meine 11 Monaten in einem zuerst für mich fremden Land, mit einer komplett neuen Sprache und mit neuen Bekanntschaften. Für mich fühlt es sich noch so an, als wäre ich vor Kurzem noch in Stockholm angekommen. Doch jetzt blicke ich auf fast ein ganzes Jahr im Norden Europas zurück, das mein Leben bis jetzt verändert hat und in dessen Verlauf ich neue Erlebnisse und Erfahrungen sammeln durfte.
Die letzten elf Monate habe ich im Rahmen des "Praktikums im Norden" in Bergen gelebt und gearbeitet. Für mich waren es elf sehr ereignisreiche Monate - mit neuen Erfahrungen und vielen schönen Erinnerungen im Gepäck kehre ich nun nach Deutschland zurück.
Von Roadtrips durch das gesamte Land, über Wanderungen durch verschneite Landschaften und nationalen Feierlichkeiten über das Erklimmen der Hausberge Bergens bis hin zu Reisen auf norwegische Inseln und einem unvergesslichen Trip bis an den Rand des Nordpols nach Spitzbergen war wirklich alles dabei! Und auch dank der Arbeit in meiner Einsatzstelle wurde es nie langweilig, aber lest gerne selbst :).
Nach 10 Monaten in Island bin ich nun wieder zurück und höre von fast jedem dieselben drei Worte: "Und, wie wars?".
Meist reicht ein kurzes und knappes "Schön!" den Fragestellern jedoch nicht aus. Und ich verstehe natürlich auch warum :-)
So geht es auch dem Bonifatiuswerk, das mich gebeten hat, ein paar Zeilen zu schreiben.
Dafür schweife ich mal ein wenig aus und fange ganz von vorne an.
Mit den Worten Vi sees! ("Wir sehen uns") habe ich mich nach fast 10 Monaten in Norwegen von allen Freunden und Bekannten verabschiedet. Aber das heißt nicht, dass es ein Abschied für immer sein wird. Ganz im Gegenteil möchte ich auf jeden Fall nochmal wieder nach Norwegen zurückkommen, um das wunderschöne Land weiter zu bereisen und all die netten Menschen, die ich während meines Praktikums im Norden dort kennengelernt habe, wiederzusehen.
Als ich mich im September letzten Jahres ins Flugzeug gesetzt habe, wusste ich noch gar nicht so richtig, was mich erwarten würde.
"Clarita, was ist dein tragischstes Erlebnis?" – "Puh, gute Frage. Mir fällt gar keins ein."
Zu dieser Unterhaltung kam es, als wir uns in der allerersten Woche auf den Weg in den Wald zum 'Holzhacken' machten. Im September fiel mir da gar keine Antwort ein, aber nach meinen neun Monaten voller Abenteuer und neuer Eindrücke könnte ich einige Erlebnisse aufzählen. Vielleicht kann man sie nicht unbedingt als tragisch bezeichnen, aber in den Momenten schienen sie tragisch - bis man eine ganz einfache Lösung dafür gefunden hatte…
Och det är enkelt att förstå att vi var lyckliga. - Und es ist einfach zu verstehen, dass wir glücklich waren. Diese Zeile aus dem Lied "Sunnanvind" der schwedischen Band "Mares" kommt mir in den Sinn, wenn ich an mein Praktikum in Schweden zurückdenke. Während meiner Zeit als Praktikantin in Vadstena und Uppsala habe ich sehr viele Erfahrungen gesammelt, die mich glücklicher gemacht und bereichert haben. An dieser Zeit möchte ich euch jetzt gerne teilhaben lassen.
Wenn ich über mein Praktikum in Riga erzähle höre ich oft: "Riga? Wo liegt das, ist das in Litauen?" - Nein! Riga ist die Hauptstadt Lettlands. Aber auch das sagt den Allermeisten leider nur wenig. Dieses kleine Land wird leicht übersehen.
Schweden hat Elche und Zimtschnecken. Island hat Vulkane und heiße Quellen. Aber mit den Ländern des Baltikums verbinden die Wenigsten solche landestypischen Dinge. Bei mir ist das jetzt anders, nachdem ich mein Praktikum in Riga beendet habe.
Mittlerweile sitze ich wieder in Deutschland und frage mich: Wie schnell ist die Zeit in Riga vergangen? Und wie kann ich die vergangenen Monate, mit all meinen Erfahrungen und Erinnerungen in einen Abschlussbericht zusammenfassen, ohne dass es zu viel wird?
Ich versuche es einfach mal: Challenge accepted!
Am vierten September des letzten Jahres bin ich gemeinsam mit meiner Mitpraktikantin Elske nach Oslo geflogen. Dort angekommen warteten erstmal zehn Tage Quarantäne auf uns, die wir in einer kleinen Wohnung in einem Stadtteil Oslos namens Grünerlökka verbracht haben. In dieser Zeit hat uns unsere Mentorin Schwester Ane-Elisabet oftmals mit den anderen Praktikanten besucht und wir konnten die Stadt vorab näher kennenlernen, sodass die Quarantäne schneller vorüberging als gedacht.
Sechs Monate habe ich in Akureyri gelebt und durfte dort Island kennen und lieben lernen. Am Ende ging mein Praktikum im Norden schneller vorbei als anfangs gedacht. Besonders schwer fiel mir der Abschied von den Kindern aus der Kinderkrippe. Seit September habe ich mich unter der Woche um die Kinder gekümmert und sie mit jedem Tag mehr kennen und lieben gelernt.
Am 15. September 2020 bin ich zusammen mit Julia und Isabell von Düsseldorf nach Riga geflogen. Seit dem Frühjahr hatte ich geplant, mir überlegt, wie es sein würde, was ich bräuchte und was ich dort machen würde. Aber wie immer: Wenn man etwas plant, kommt es am Ende eh anders als gedacht. So war es auch in meinem Fall.
In Riga angekommen wurden wir von Schwester Hannah herzlich begrüßt und in unser neues Zuhause auf Zeit gebracht.
Seit gut einer Woche bin ich nun wieder zu Hause in Deutschland und hatte während meiner Quarantäne viel Zeit, um über meine fast fünf Monate "Praktikum im Norden" nachzudenken. Wenn ich auf meine Zeit in Schweden zurückblicke, finde ich es beeindruckend, wie viel ich dort erlebt und für mich persönlich und über Andere gelernt habe, wie viel ich aus dem Praktikum mitnehmen kann.