Ob man's glaubt oder nicht... der Fernsehgottesdienst ist tatsächlich schon fast zwei Monate her und seitdem ist hier im Gästeheim wieder Ruhe eingekehrt. Die Ruhe ist wörtlich zu verstehen, denn wir beherbergten bereits an mehreren Wochenenden Gäste an sogenannten "Besinnungswochenenden" zum Thema Stille. In diesem Zuge gibt es täglich mehrere Meditationen, die von den Schwestern oder Gemeindemitgliedern gelesen werden und ein großes Angebot an Büchern und Texten, die zum In-sich-gehen und Nachdenken einladen. Desweiteren werden auch die Mahlzeiten in Stille und bei Kerzenschein zu sich genommen; wir Volontäre suchen dafür ruhige klassische Musik oder Taizégesänge aus, die helfen sollen sich auf das Wesentliche zu fokussieren.
Was für die Gäste entspannend und erholsam ist, ist für uns Volontäre zwar immer wieder aufs Neue ein schönes Erlebnis, aber doch auch sehr anstrengend, weil wir - wie man sich denken kann - an diesen Wochenenden das Haus voll haben, was für uns mehr Arbeit bedeutet. Mit dieser müssen jedoch wir zum Glück nicht alleine fertigwerden, denn wir haben Hilfe von Kerstin (sie ist die "Husmor", zu deutsch "Hausmutter"; für uns ist sie aber noch viel mehr :) ) und netten Leuten aus der Gemeinde. Und ich bin fest davon überzeugt, dass es der Mühe wert ist. Die Besinnungsgäste sind immer sehr zufrieden und diese stillen Tage tun ihnen sichtlich gut.
Doch was gibt es Neues von uns persönlich? Wir (Maria und ich) singen seit Mitte September in zwei Chören und hatten bereits einige Auftritte. Es tut gut zu singen, denn kein Medium schafft es so gut, Menschen zu verbinden, wie die Musik. Es macht wirklich Spaß:)
Außerdem besuchen wir in der Folkhögskola hier in Vadstena wöchentlich zwei Kurse, um mit der Sprache noch vertrauter zu werden, schneller zu lernen und natürlich auch um Leute in unserem Alter zu treffen. Wir haben uns hierfür Religion und Geschichte ausgesucht, weil wir diese Kurse sowohl zeitlich als auch interessehalber für sehr passend hielten.
Seit Mitte Oktober ist es hier sehr stürmisch: wir hatten vor zwei Wochen sogar einen stadtweiten Stromausfall für eine Zeitspanne von über einer Stunde.
Mit dem stürmischen Wetter kam die Kälte und wir erwarten bereits sehnlichst den ersten Schnee. Wir haben uns fest vorgenommen am Tag des ersten Schnees in den See baden zu gehen: mal sehen, ob wir unser Wort halten werden...
Eines Morgens brachte Kerstin ein Backbuch mit der Aufschrift "Pepparkakor" mit. Mit den Worten "Schaut mal, was ihr davon machen möchtet" läutete sie die Zeit der "Weihnachtsbäckerei" ein. Die Vorfreude ist immens!
Ihr hört von uns ;) Habt eine schöne Zeit und passt auf Euch auf!