In den letzten Monaten ist einiges passiert. Sowohl bei der Arbeit, als auch in meiner Freizeit. Während meine Mitpraktikantin Ricarda und ich im Oktober und November hier in Vadstena eine besonders stressige Zeit erlebt haben, da mehrere aufeinander folgende Gruppen im Gästehaus versorgt werden mussten, sind jetzt im Januar und Februar fast keine Gäste da. Stattdessen sind Handwerker im Haus, denn die Wintermonate werden für einige Renovierungsarbeiten genutzt. Unsere Arbeit ist dadurch zwar entspannter, oft aber auch eintönig, da wir hauptsächlich putzen.
Jetzt bin ich schon bald sechs Wochen in Island und die Zeit ist wie im Flug vergangen. Mein Mentor Ivan hat mich an meinem ersten Tag vom Flughafen abgeholt und mich zur
Landakotskirkja in Reykjavik gebracht. Die Kathedrale ist der Bischofssitz in Reykjavik. Die
Priester und der Bischof, bei denen ich wohne, haben mich wärmstens willkommen geheißen und ich fühle mich sehr wohl. Oft bringen mich die Späße von Bischof David zum Lachen, der einen
tollen Humor hat.
Um viel in Norwegen zu erleben, muss man selbst das Heft in die Hand nehmen. In den letzten Monaten hatte ich einige schöne Erlebnisse. Am Volkstrauertag war ich mit dem Deutschen Botschafter nach der Kranzniederlegung Rentiergulasch essen. Beim Bischofsempfang von Bischof Bernt habe ich den aktuellen Literaturnobelpreisträger Jon Fosse gesprochen. Er ist ein glaubenstreuer Katholik. Von ihm habe ich noch nie ein Buch gelesen, aber wenn ich nach Hause komme, werde ich mir ein Buch von ihm kaufen.
Das neue Jahr hier in Tartu hat uns nach unserer Rückkehr aus Schweden mit frostigen -20 Grad begrüßt. Zum Glück hatten ich noch etwas Zeit, um wieder anzukommen, das Wetter zu genießen und etwas Zeit mit meiner Familie zu verbringen. Die Arbeit ging in der zweiten Januarwoche mit einer kleinen Änderung wieder los: Montags arbeite ich jetzt immer im Kindergarten und den Rest der Woche weiterhin in der Schule. Im Kindergarten haben wir eine deutsche Familie kennengelernt, bei der Svea und ich jetzt einmal in der Woche Babysitten.
Oslo ist eine wunderschöne Stadt. In den letzten knapp 4 Monaten habe ich die Stadt ein bisschen besser kennen und lieben gelernt. Ich liebe die Wälder und Seen, die die Stadt einrahmen und den Hafen, aber auch die kleinen Inseln vor der Stadt. Schon im Laufe des Novembers wurden die Straßen von Oslo mit Weihnachtsdeko geschmückt. Ich liebe die unterschiedlichen verspielten Details jeder einzelnen Straße, die die Dunkelheit des Winters am Nachmittag vertrieben. Leider wurden sie Anfang Januar wieder entfernt.
Wie schnell die Zeit hier in Kopenhagen vergeht, wird mir erst jetzt richtig bewusst, wo schon über die Hälfte vorbei ist. Plötzlich ist es nicht mehr "Wow, schon drei Monate hier, Wow jetzt sind es schon vier"- nein, jetzt heißt es am Monatsanfang viel eher: "Was, nur noch drei Monate?"
Dass ich jetzt schon seit fünf Monaten in Kopenhagen wohne und auch schon seit fünf Monaten in meiner Einsatzstelle arbeite und damit schon mehr als die Hälfte vorbei ist, kann ich immer noch nicht ganz begreifen. In dieser Zeit ist in meinem Privatleben als auch in meiner Schule viel passiert.
Die Tageslichtzeit wird wieder länger, unsere verbleibende Zeit in Schweden dafür immer kürzer. Ganze fünf Monate bin ich schon hier in Vadstena.
Im November und Dezember haben wir uns vor allem um die verschiedenen Gruppen im Gästehaus gekümmert.
Der schwedischen Hauptstadt, die ich seit nunmehr drei Monaten mein Zuhause nennen kann, wurde bereits Ende November der erste Schnee beschert. Und das nicht gerade wenig. Diese weiße Tünchung der gesamten Stadt in Kombination mit den vielen Weihnachtslichtern im öffentlichen Raum ließen eine in den vergangenen Jahren eher ungekannte Vorfreude auf das Weihnachtsfest aufkommen. Glücklicherweise hielt sich die Wetterlage auch, es wurde mit bis zu -18 ° C sogar richtig kalt. Da war ich froh, zur Arbeit im Buchladen nur einmal mit dem Aufzug nach unten fahren zu müssen…
Gefühlt bin ich gerade erst in Norwegen angekommen und doch ist nun schon über die Hälfte meiner Zeit hier in Bergen vorüber. So viel ist schon passiert und vieles ist noch geplant. Ich möchte mir an dieser Stelle ein wenig Zeit nehmen und die letzten Monate noch einmal rekapitulieren.
Nachdem ich Anfang des Sommers meinen Abschluss gemacht habe, war für mich ein Ziel klar: ich will die Welt sehen und meine Jugend in vollen Zügen genießen. So fing ich nach der Schule mit dem Arbeiten an, um Geld zu verdienen. Der große Plan: Work & Travel in Australien. So fing ich an, vor und auch während meiner Arbeitszeit schon ein paar Länder zu besuchen: Kroatien, Spanien sowie auch Norwegen. Der Grund der Reise nach Norwegen war mein Bruder, der zum Zeitpunkt in Bergen ein Auslandssemester und ein Praktikum machte, und bei "de norske korherren" und den Praktikanten lebte. So lernte ich dann Pater Lukas und seine gefürchteten Praktikanten kennen - alles nette Typen, jeder auf seine eigene Art. Sie leben immer noch zusammen dort und sind eine sehr gute Kombination und ein relativ gut abgestimmtes Team.
Eines unscheinbaren Tages im November ging es los: Es fing an zu schneien. Bei mir war die Freude groß, aber mit dem Schnee fing auch die Zeit der Dunkelheit an. Die Tage wurden unfassbar kurz, vielleicht vier Sonnenstunden, wenn die Sonne schien. Das drückt natürlich auf's Gemüt. Des Weiteren hatten wir bis zu -15 Grad. Wirklich schlimm war das Wetter aber, wenn es über null Grad ging, denn dann war in der gesamten Stadt Schneematsch und Eis auf dem Boden. Einen eisigen Untergrund haben wir schon seit November, denn scheinbar hat das Eis in Trondheim das Schmelzen verlernt. Selbst neun Grad reichten nicht aus, um das Eis zum Schmelzen zu bringen.
Das war‘s! Der mühsam hergerichtete Weihnachtsschmuck ist wieder im Abstellraum verstaut. Die Sterne sind zusammengefaltet und die Lichterketten aufgerollt. Selbst die Tesafilm Reste wurden schweißtreibend abgerubbelt. Doch vorbei ist es noch lange nicht! Die zweite Halbzeit unseres PINs wurde gerade erst neu angepfiffen.
Und gleich zu Beginn des Jahres hat es in Bergen viel geschneit. Anstelle des bekannten Regens, kamen diesmal eine Menge weißer Flocken vom Himmel. Mit einer Schneeschippe ausgestattet, haben wir tagtäglich die Schule vorm Einsturz bewahrt. Doch es dauerte nicht lange, bis wir uns wie Sisyphus vorkamen. Jeden Tag aufs Neue kehrten wir die gleichen Stellen…