Den Horizont kann ich in Bergen von vielen Orten aus bewundern, doch am besten gefällt er mir, wenn ich auf dem Fløyen stehe. Von hier habe ich im September den bisher schönsten Sonnenuntergang in Bergen gesehen. Von der Stadt reicht der Blick bis über die Schären. In der Ferne kann man bei so gutem Wetter sogar das Nordmeer erahnen.
Sobald man den Ausgang des Bergener Flughafens betritt, fällt der orange leuchtende Schriftzug an der dunkelgrauen Felswand sofort ins Auge.
Als wir am Abend des 16. Augusts zum ersten Mal die Ankunftshalle des Flughafens verließen, war der Name der Stadt, die unsere Einsatzstelle und unser Zuhause für die nächsten 10 Monate werden sollte, natürlich sofort erkennbar: Bergen – das Tor zur Welt der Fjorde, bekannt für die sieben Hausberge und natürlich für das immerwährende Regenwetter.
Am 30. November 2024 war es endlich so weit. Das Kloster St. Katarinahjemmet öffnete seine Türen. Damit dieser Tag gelingen konnte, haben wir bereits sehr früh mit der Planung und Vorbereitung begonnen. Dafür durfte ich viel Zeit in der Küche verbringen. Wir haben einige Kilo Plätzchen gebacken, Orangenschalen karamellisiert, Johannisbeersirup gebraut, Äpfel getrocknet, Frühlingsrollen gerollt und Karamellbonbons
abgepackt. Je näher der Tag kam, umso voller wurde die Kühlkammer.
Als ich am letzten Novembertag nachmittags in Turku am Fluss entlang spazierte, ahnte ich noch nicht, was mich später erwarten würde. Ich bemerkte die vielen Menschen, die Richtung Domplatz strömten und folgte ihnen.
Es begab sich vor einiger Zeit, dass sich im kleinen schwedischen Örtchen Vadstena die in allen nordischen Ländern verstreuten "Pins" trafen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. So brach nach Monaten hektischer und harter Arbeit in den Einsatzstellen endlich eine Phase der Entspannung und Besinnlichkeit an. Kaum angekommen schlugen Wellen der Freude und der Umarmungen durch den Raum und die Augen eines Jeden begannen zu leuchten. Kein Wunder, denn seit unserem letzten emotionsgeladenen Abschied, beim Entsendungs-Seminar im Sommer sind einige Monde ins Land gezogen.