Der Winter in Oslo hat sich nun schon vollständig zurückgezogen. Nirgendwo liegt mehr Schnee, es gibt vereinzelt schon Temperaturen von bis zu 19 Grad und man kann das Haus auch endlich wieder ohne Schal und Mütze verlassen.
Doch das Winterende wurde nochmal gebührlich gefeiert, indem ich mir einen langjährigen Traum erfüllt habe und auf das Holmenkollen Skifestival gegangen bin, um mir dort Biathlon anzuschauen. Meine Cousine ist dafür auch extra aus Deutschland gekommen, um mich dorthin zu begleiten.
Eine Priesterweihe mitzuerleben ist immer ein besonderes Ereignis, und gerade in Schweden, wo durchschnittlich im Jahr zwei Männer zu Priestern in der katholischen Kirche geweiht werden.
Hier in Schweden werden katholische Priester gebraucht, sodass es im Bistum Stockholm mittlerweile gar nicht mehr so ungewöhnlich ist, dass auch verheiratete Männer mit Familie zu katholischen Priestern geweiht werden. Ein Phänomen, das für viele – auch unsere Praktikanten in Uppsala- zunächst ziemlich ungewöhnlich klang...
Doch für den neugeweihten Priester Anders Ekenberg war seine Weihe am vergangenen Samstag nicht seine erste Priesterweihe: bereits vor 47 Jahren wurde er zum Priester in der Schwedischen (protestantischen) Kirche geweiht. Nachdem Anders Ekenberg vor 30 Jahren mit seiner Familie konvertierte und der katholischen Kirche beigetreten war, wurde er Professor für Exegetik und war bis zu seinem Ruhestand im Dezember 2015 am Newman-Institut angestellt. Auch als Kirchenmusiker ist und war Anders Ekenberg im Einsatz und verfasste unter anderem mehrere Lieder für das Gesangbuch des Bistums Stockholm.
Schon oft wurde auf unserem Blog berichtet, dass die Schweden eine Vorliebe für Kuchen, Kekse und Co. haben und es für diese Backwaren sogar eigene Festtage gibt. So wird am 4.Oktober zum Beispiel der Zimtschnecken-Tag gefeiert und der 25. März ist tatsächlich der Waffel-Tag.
Zu diesem kulturellen Ereignis hatte Magdalena unsere Gruppe aus Uppsala am Samstag nach Stockholm eingeladen, um gleichzeitig ihren Abschied von Schweden zu feiern. Nach sieben Monaten in S:ta Eugenia in Stockholm geht es für sie heute zurück nach Deutschland.
Schon bald duftete der ganze Raum nach frischen Waffeln und wir genossen die Leckereien.
Am 12. März war ich hier in Oslo beim Holmenkollen Skifestival. Dieses Festival findet jedes Jahr statt und beinhaltet alle Skisprung-, Langlauf- und Biathlonwettkämpfe, die in Oslo ausgetragen werden. Als absoluter Skisprungfanatiker wusste ich bereits zu dem Zeitpunkt, an dem ich im August hierher gekommen bin, dass ich mir das nicht entgehen lassen kann. Dementsprechend hatte ich mein Ticket auch bereits seit 6 Monaten hier rumliegen, bevor es tatsächlich zum Einsatz kam.
An diesem Wochenende habe ich an einem Retreat-Wochenende der Studentengruppe aus St. Eugenia in Marieudd, dem Sommerhaus im schwedischen Wald teilgenommen. Auch zwei Studenten aus Uppsala waren dabei. Wir waren dort von Freitagabend bis Sonntagmittag, wobei wir den Samstag im Schweigen verbracht haben. Neben Gebet, Schriftbetrachtungen, zwei Messfeiern und den gemeinsamen Mahlzeiten blieb viel persönliche Zeit.
Als ich vor zwei Wochen erfahren habe, dass ich am 12. März die Möglichkeit haben würde, Kronprinzessin Victoria von Schweden und ihre Familie in Stockholm zu sehen, hätte die Freude kaum größer sein können. So machte ich mich am Sonntagvormittag auf den Weg in die schwedische Hauptstadt. Von Anna hatte ich erfahren, dass ich mit Blumen sogar die Möglichkeit hätte, ihr diese persönlich zu überreichen. Ich hatte lange hin und her überlegt und entschied mich dann, das Blumengeschäft auf dem Weg zum Schloss anzusteuern. Kurz bevor sich die Tore zum Schlosshof öffneten, kam ich dort an und traf auf Anna und ihre Mutter. Es waren erstaunlicherweise noch nicht viele Menschen da, so dass uns ein Platz in den vordersten Reihen sicher war.
Von den Åland-Inseln haben wohl die wenigsten Menschen schon etwas gehört. Auch über den Köpfen unserer Praktikanten in Uppsala standen Fragezeichen, als sie zum ersten Mal hörten, wohin am vergangenen Samstag ein Ausflug gehen sollte. Åland? Wo und was ist das?
Åland ist eine Inselgruppe zwischen Schweden und Finnland. Die knapp 30.000 Einwohner bilden einen autonomen Teil Finnlands. Es gibt sogar ein eigens Parlament, das eigene Gesetze für Åland festlegen darf und Åland besitzt eine eigene Flagge. Das bedeutet, dass Åland eine Art eigenes kleines Land ist. Verrückt!