Der August neigt sich dem Ende zu: so auch mein erster Monat hier in Vadstena.
Ich habe bereits viele schöne Momente erleben und supernette Leute kennenlernen dürfen. Hier bauen sich Beziehungen unglaublich schnell auf, denn die Mentalität der Leute so direkt, liebevoll, offen; auf diese bestimmte Art und Weise natürlich und herzlich. (Und ich habe plötzlich schwedische Adoptiveltern :D)
Nicht selten höre ich auch von den Gästen Sätze wie „Oh, das hier hat mir so gefehlt...“.
Ich wollte schon immer mal nach Schweden – vorallem wegen der Geschichten über Pippi, Michel/Emil, die Kinder von Bullerbü, … - Doch nie hätte ich erwartet, genau das Schweden vorzufinden, das ich mir als Kind immer vorgestellt habe.
Eine wichtige Tradition in Schweden ist das Krebsfest im August. Bei der sogenannten "Kräftskiva" verzehrt man unzählig viele rote Krebse und genießt einen lustigen Abend mit seiner Familie und Freunden. Genau das haben wir am vergangenen Wochenende auch in Uppsala gemacht.
Als ich am 1. August in Keflavik aus dem Flugzeug stieg, war einer meiner ersten Gedanken: Es regnet ja gar nicht!
Tatschächlich waren alle Isländer, die ich bisher getroffen habe, selbst überrascht von dem guten Wetter, dass sie in der letzten Zeit hatten. Doch: die Sonne in Reykjavík kommt in der Regel nicht gegen den oft relativ starken, kalten Wind an. Inzwischen scheint sich alles "normalisiert" zu haben: 12° C, Regen und kalte Windböen. (Zum Vergleich: in meiner Heimatstadt Paderborn ist es aktuell – laut Google – genau doppelt so warm.)
Martin Schäfer ist nun seit genau zwei Wochen in Bergen. Die ersten Eindrücke aus seinem Praktikumsort hat er in einem kleinen Video festgehalten:
Nun ist es soweit, ich bin in Schweden angekommen. Am Freitag wurde ich von Anna und Marius am Flughafen abgeholt und wir fuhren gemeinsam im Sonnenuntergang ins schöne Uppsala.
Nachdem wir am Wochenende eine kleine Sightseeing-Tour durch Uppsala machten, werde ich diese Woche in meine Aufgaben und Arbeiten am Newman Institut,
bei der Caritas und im Erikshjälpen Second Hand Shop eingeführt und habe dadurch
schon viele neue Leute kennengelernt und neue Erfahrungen machen dürfen.
Wie zum Beispiel am Dienstag bei der Dankesmesse des neuen Kardinals Andere Arborelius in Stockholm. Ein spannender Tag!
“You will never be completely at home again, because part of your heart always will be elsewhere. That is the price you pay for the richness of loving and knowing people in more than one place.”
Dieses Zitat von Miriam Adeney spiegelt die Gedanken und Gefühle an dem Tag meiner Abreise, am Dienstag den 30. Mai und die Zeit danach in Deutschland wieder. Schweden ist für mich in den letzten 10 Monaten zu meiner zweiten Heimat geworden. Ich habe viele liebenswürdige und freundliche Menschen kennen gelernt, die immer ein Teil meines Lebens sein werden.
Seit dem vergangenen Montag ist Marius in Uppsala. Seine Zeit als Student und Praktikant in Schweden begann sehr schwedisch mit einer Bootstour und einem Bad bei schönstem Sommerwetter:
In meiner Zeit in Stockholm habe ich auch in St. Eugenia im Jugendchor mitgesungen. Der Chor hat nun Anfang August eine Chorreise nach Posen unternommen, was im westlichen Polen nicht weit von Deutschland liegt. Während der Rest des Chores sich von Stockholm aus auf den Weg machte, kam ich von Deutschland aus direkt dazu.
Nach meinem Abitur hatte ich schon immer den Wunsch für ein Jahr ins Ausland zu gehen, am liebsten in den hohen Norden, da mich dieser schon immer sehr interessiert hat. Durch Zufall stieß ich schließlich auf das Bonifatiuswerk, welches mir ein zehnmonatiges „Praktikum im Norden“ in zwei Einrichtungen in Schweden ermöglicht hat.
Im September 2016 startete ich dann auch direkt in Vadstena, einem kleinen Ort in Schweden, der am Vätternsee liegt.
Neue Erfahrungen sammeln, etwas Neues von der Welt sehen, neue Leute kennenlernen, eine neue Sprache lernen, Kirche einmal anders erleben – all das hatte mich motiviert, im August letzten Jahres nach meinem Abitur für 10 Monate nach Schweden zu gehen.
Es gibt Menschen und Menschen. Es gibt Menschen, die für Spontanität geboren worden sind und es gibt Menschen, die alles planen müssen. Ich persönlich halte es da mit Kohelet, der sagt:“Ein jegliches hat seine Zeit und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde.“ (Koh 3,1)
Ich bin zwar auch eher der Planende, bin aber auch ein relativ spontaner Mensch. Auch dieses Mal war ich vorbereitet, wollte es nicht einfach auf mich zu kommen lassen. Ich spreche von dem Ende meines Jahres hier in Uppsala. Ende…etwas, dass mich traurig und glücklich zugleich macht.
Wie gesagt, stehe ich nun am Ende einer wundervollen Reise, die mich quer durch Schweden, in die Pfalz bis nach Riga gebracht hat. Doch was sind schon Orte, Monumente, Denkmäler und Paläste, ohne die Menschen, die sie bewohnen und ohne die Menschen mit denen man diese Monumente der Geschichte besucht?
So will ich hier in meinem allerletzten Bericht über Schweden nicht zu sehr über die Orte sprechen, sondern eher über die Menschen, die ich dort traf, denn sie machen dieses Land erst unvergesslich. Was sind Erinnerungen wert, wenn niemand da ist, der sie mit mir erinnert?