Seit dem Taizé-Treffen über Silvester hat sich für mich in Lettland viel verändert. Ich habe eine ganze Menge vom Land gesehen und arbeite jetzt auch im ”Droša Māja” übersetzt ”Sicheres Haus”. Das ”Droša Māja” ist eine NGO, die schon lange gegen Menschenhandel arbeitet und jetzt auch wieder mit der Flüchtlingsarbeit in Lettland betraut ist. Da in Lettland nicht so viele Flüchtige leben ist die Betreuung sehr persönlich, was mir gut gefällt.
Trotz mittelmäßigem Wetter habe ich in den letzten Wochen zusammen mit Julius, einem guten Freund von mir, viel von Lettland erkundet. Besonders beeindruckend war es als wir, bei ausnahmsweise super Wetter, an der zugefrorenen Ostsee waren. Nachdem wir vor ans Wasser gelaufen waren, stellten wir fest, dass wir bereits gut 150 Meter über die Ostsee gelaufen waren.
Bereits vorletzte Woche hatten wir Praktikanten aus Uppsala uns nach Vadstena aufgemacht, um bei einer Vorlesung des Newmaninstitutets in Vadstena den Schwestern im Brigitta Kloster ein wenig unter die Arme greifen zu können. Nachdem wir Pater Fredrik in Stockholm abgeholt haben, waren wir schon am zeitigen Nachmittag in Vadstena.
Ich bin Sven, 20 Jahre alt, und seit dem 13. Januar in Bergen. Bereits am ersten Tag wurde ich sehr freundlich von Herrn Lukas und dem weiteren Praktikanten Matthias, welcher bereits seit August in Bergen lebt, in Empfang genommen. Zusammen sind wir zu meinem ,,neuen Zuhause" gefahren, bei dem mir bereits zu Anfang alle Räumlichkeiten gezeigt und anschließend alle weiteren Bewohner vorgestellt wurden. Bereits nach kurzer Zeit habe ich mich schon sehr heimisch gefühlt und jeder hat einen sehr symphatischen Eindruck auf mich gemacht.
Beim Mötesplats* Caritas in Stockholm war heute ein ganz besonderer Tag: Bischof Anders Arborelius von Stockholm hat uns besucht, um einen Einblick in unsere Arbeit zu bekommen und Schwester Christina, der Hauptverantwortlichen, und den zahlreichen Ehrenamtlichen seine Anerkennung zu zeigen.
Um einen authentischen Tag bei uns zu zeigen, ging alles seinen gewohnten Gang. Wir beginnen immer mit einem gemeinsamen Frühstück für eine gemütliche Atmosphäre. Wichtiger ist aber der anschließende Schwedischkurs für unsere Besucher. Desweiteren haben wir neuerdings mittwochnachmittags ein Sprachcafé, wo wir unseren Gästen neben der schwedischen Sprache auch die schwedische Kultur näher bringen wollen. Dabei haben wir heute als kleines Highlight Kanelbullar selbst gebacken.
Jeden zweiten Samstagvormittag finden in St. Eugenia die Katechesegruppen für die Kinder der Klassen 2 bis 5 statt. Da es in Schweden (sowie in den meisten Ländern außer Deutschland) keinen Religionsunterricht an den Schulen gibt, findet die religiöse Erziehung und Bildung vor allem in der Pfarrei statt.
Hierbei engagieren sich viele Menschen für die Jüngsten in der Pfarrei, natürlich als Katecheten, aber auch dabei für die Pause Hot Dogs und Saft vorzubereiten und an alle Kinder zu verteilen. Ich selbst bin Katechetin in Gruppe 2. Die Kinder sind noch recht klein und es ist vor allem wichtig, die Kinder mit vielen Dingen vertraut zu machen, damit sie in die Kirche hineinwachsen können, z.B. wie man sich in der Kirche verhält, mit Gebeten, wie eine Messe abläuft etc.
Da die offene Vorschule der Kirchengemeinde St. Lars in Uppsala noch nicht begonnen hat, habe ich mich an einem Freitagmorgen mal auf ein etwas anderes Abenteuer begeben. Morgens um 8:15 Uhr traf ich mich mit dem Jäger Bengt und wir fuhren gemeinsam in den ca. eine halbe Stunde entfernten Wald des Newman Institutes. Dort angekommen wurde Elza (der Jagdhund von Bengt) mit einem GPS-Sender ausgestattet, damit wir immer sehen konnten, wo er sich befindet. Elza übernahm nämlich die wichtigste Rolle an diesem Tag. Sie sollte die Spur der Rehe aufnehmen, diese verfolgen und uns so zum Tier führen. Bengt und ich liefen derweil durch den Wald und beobachteten auf dem GPS-Gerät wo sich Elza befindet und hörten immer wieder auf ihr Bellen, denn je näher sie sich einem Reh näherte desto lauter bellte sie.
Schon als ich am 12. August 2016 im Landeanflug auf Stockholm war, durfte ich die Natur und die wunderschönen Holzhäuser Schwedens von oben betrachten und ich freute mich auf eine erlebnisreiche Zeit im Norden.
Das Ankommen in Uppsala fühlte sich sofort sehr vertraut und richtig an. Wenn ich daran zurückdenke, ist es verrückt, wie viele Menschen aus den verschiedensten Ländern der Welt, wie zum Beispiel aus den USA, der Ukraine, Finnland, Chile, Peru, aber natürlich auch aus Schweden ich in so kurzer Zeit kennenlernen durfte. Viele wurden zu guten Bekannten, einige zu echten Freunden.