"Es interessiert mich sehr, wie Diaspora anderswo, zum Beispiel in Schweden, gelebt und gestaltet wird."
„Mama, wenn ich groß bin, möchte ich mal für eine längere Zeit nach Schweden!“
Das habe ich bereits mit 7 Jahren gesagt, da ich schon immer in dieses Astrid-Lindgren-Bilderbuch-Land verliebt war. Und nach meinem Abitur im Sommer 2017 war es endlich soweit: Über das Bonifatiuswerk begann ich Anfang September mein „Praktikum im Norden“ in Uppsala.
Als ich am Flughafen in Stockholm aus dem Flieger stieg, war ich deshalb voller Neugier, Aufregung und Vorfreude auf alles, was mich die nächsten acht Monate erwarten würde.
20 Grad und strahlende Sonne in Uppsala.
Alle zieht es nach draußen um ordentlich Vitamin D zu tanken. Und was machen Maria und ich? Wir fliegen erst mal nach Bergen, in der Erwartung 4 Tage Regen zu erleben. Doch in dieser Hinsicht wurden unsere Erwartungen enttäuscht (übrigens das einzige in dem wir enttäuscht wurden!). Wir landeten bei ebenfalls 20 Grad und Sonnenschein und trafen auf unserem Weg zum Kloster der Augustinerchorherren gefühlt ganz Bergen draußen im Park.
Den Donnerstagabend verbrachten wir entspannt auf dem Balkon, pflanzten Blumen und nach dem Abendessen nutzen wir die Gelegenheit uns mit den Bergener Jungs über das Praktikum und alles andere auszutauschen.
„Nein Magda, das heißt Karneval!“
„Pfannkuchen“ - Magda.
„Ähm Berliner meinst du wohl!“ - Anna & Steffi.
„Oder Kreppl?“ - Maria.
Bei den ganzen Verwirrungen bei deutschen Faschingstraditionen, ist es ja viel besser sich mal mit schwedischem Fasching zu beschäftigen.
Fasching (oder meinetwegen Karneval) wird im protestantischen Schweden eigentlich gar nicht so groß gefeiert. Sich zu verkleiden macht man kaum. Aber kurz vor der Fastenzeit noch ganz viel süßes zu essen wie möglich, ist schon auch in Schweden Mode;-)
Da ich ja in der Vorschule arbeite, durfte ich am Faschingsdienstag – auf schwedisch Fettisdagen - Karneval (wurde auch hier von den lateinamerikanischen Erzieherinnen so genannt) mit den Kindern feiern, sogar inklusive „Maskerade“. Das versetzte mich vorher noch kurz in Panik: wo sollte ich denn jetzt noch ein Kostüm herbekommen? Zum Glück fand sich noch ein Bienen-Kostüm. Summend machte ich mich also auf den Weg nach Stockholm und in die S:t Eriks-Schule.
Dort angekommen wurde ich von 2 Spidermans, Batman, Pirat, Cowboys, Prinzessinnen, Feen… begrüßt.
Das neue Halbjahr hat begonnen, mit einem neuen Gesicht hier am Newman: Maria ist jetzt meine neue Mitpraktikantin. Ihre Zeit hier haben wir, genau wie den Start meines Aufenthaltes hier im September, mit einem Ausflug nach Sigtuna am Sonntag begonnen.
Anders als bei sonnig-warmem Wetter im September, mussten wir uns diesmal gegen kalte -10 Grad ordentlich einmummeln und konnten aber dafür nicht nur AM sondern sogar AUF dem Mälerensee spazieren gehen. Das war auf jeden Fall auch ein sehr cooles Erlebnis. Und die Fika mit heißer Schokolade in dem gemütlichen Café „Tant Brun“ war dann umso willkommener. Wir genossen es richtig es uns drinnen am warmen Feuer gemütlich zu machen, kaum zu glauben, dass wir im September noch draußen sitzen konnten!
Am 13.Dezember feiert man in Schweden das Fest der Heiligen Lucia. Die Heilige Lucia ist gerade im Norden eine bedeutende Heilige, den sie bringt in der dunklen Jahreszeit das Licht zu den Menschen.
Auch am Newmaninstitut ist heute morgen eine Lucia-Botin mit dem typischen "Lussekatter"-Gebäck vorbeigekommen. Magdalena Kollbeck und Miriam Schmelz hatten in der vergangenen Woche Lussekatter gebacken und heute durften sich unsere Mitarbeiter und Studenten über sie freuen. Ein wahrer Lichtblick an einem trüben Dezembermorgen :-)