"Wage es", unter diesem Motto bin ich meinen Freiwilligendienst in Estland angegangen. Und so habe ich es gewagt und bin Ende August zusammen mit meiner Mitpraktikantin Aika nach Estland geflogen – einem Land, von dem ich bis dahin vom Hörensagen nicht mehr wusste, als dass es wohl vor allem landschaftlich "sehr schön sein soll". Aber genau das hat es für mich auch so spannend gemacht.
Kurz nachdem ich in Estland angekommen war, ging auch schon mein Arbeitsalltag im katholischen Bildungszentrum hier in Tartu los. Dort arbeite ich vormittags in einem Kindergarten und nachmittags an einer Schule.
Was zwei Monate Island schon ausmachen:
Ich wohne jetzt seit zwei Monaten in Akureyri im Norden Islands. Was ich in diesen zwei Monaten schon alles erlebt habe, hätte ich mir vorher nicht vorstellen können.
Direkt in der ersten Woche bin ich voll in den Arbeitsalltag eingestiegen und konnte mich direkt super einleben.
Vor eineinhalb Monaten bin ich in Schweden gelandet. In meiner Einsatzstelle Stiftsgården Marielund wurde ich von Alexandra und Amelie mit einer Geburtstagsfika empfangen - die schwedischen Kanelbullen (Zimtschnecken) haben mich direkt überzeugt! Besonders war auch mein erstes Wochenende, denn Lena, Jule und Friederike aus der Einsatzstelle Vadstena kamen, um mit mir meinen Geburtstag nachzufeiern. Stockholm bei Nacht – auf jeden Fall ein Erlebnis!
Mein Praktikum in Bergen begann Anfang August nach einer Anreise über 2 Tage mit Zug und Fähre. Diese Art zu Reisen hat den großen Vorteil, dass ich etwas Zeit zwischen dem Alltag in Deutschland und all den neuen Dingen in Norwegen hatte und das Einleben so leichter fiel. Jetzt bin ich schon fast 3 Monate hier und kann schon etwas Norwegisch verstehen und sprechen. Am meisten lerne ich wahrscheinlich im Norwegisch-Kurs oder mit Duolingo, aber am lustigsten ist es durch den Austausch mit den Schülern in der Schule. Dort helfe ich zum Beispiel im Deutschunterricht, der größtenteils auf Norwegisch stattfindet. Ansonsten waren die Klassenfahrten, an denen auch wir Praktikanten teilnehmen konnten, eine super Gelegenheit, die Schüler besser kennenzulernen und praktische Norwegisch-Erfahrungen zu sammeln.
Wie sehr mich das Leben in Estland schon verändert hat, bemerke ich erst, als ich mich in den Herbstferien dazu entscheide, eine Freundin in Litauen zu besuchen.
Die sonst alltäglichen Floskeln wie "Tere!" (dt. Hallo) oder "Aitäh" (dt. Danke) finden hier keine Verwendung, aber sie liegen mir ganz automatisch auf der Zunge. Trotz meiner Bemühungen rutschen mir hier und da immer wieder estnische Wörter heraus.
Jetzt sitze ich hier, an meinem Schreibtisch, im 5. Stock, mitten in Stockholm, schaue über die Dächer der Stadt und kann kaum glauben, dass dies nun schon seit zwei Monaten mein zu Hause ist.
Für mich ging es auch endlich Anfang September mit einer abenteuerlichen Zugfahrt nach Schweden.
Kaum angekommen bekamen Jule, Friederike und ich auch schon Besuch von unseren Mitpraktikantinnen aus Uppsala. Das war ganz geschickt, denn dann konnte auch ich gleich die wunderschöne Stadt mit erkunden. Vor allem die Sonnenuntergänge über dem Vätternsee haben es mir sehr angetan und ich habe einige Abende am Leuchtturm verbracht.
Mit dem Zug und der Fähre ging es Mitte Oktober auf in das neue Abenteuer nach Oslo. Als ich morgens aus der Luke der Kabine schaute, sah ich bereits die ersten Inseln. "Willkommen in Norwegen!" begrüßte mich eine SMS auf meinem Handy.
Nun habe ich es also fast geschafft. Die Sehnsucht nach einer Auszeit in einem Land, das ich neu kennenlernen darf, ist endlich in Erfüllung gegangen.
"Wenn einer eine Reise tut so kann er was erzählen". Wie recht Matthias Claudius mit seinem Gedicht doch hat! Statt den kurzen Weg mit dem Flugzeug zu wählen, wurde die Anreise nach Oslo schon zum Abenteuer: zehn Stunden Fahrt mit fünf verschiedenen Zügen bei vier Umstiegen. Das allein bietet schon viel Stoff zum Erzählen, aber damit nicht genug: Die letzte Etappe war schließlich die zehnstündige Überfahrt mit der Fähre vom dänischen Frederikshavn ins norwegische Oslo. Am Morgen dann den Sonnenaufgang auf dem Oberdeck der Fähre erleben – einfach traumhaft. Mit einem Kaffee in der Hand, die Morgensonne im Gesicht und den eisigen Wind im Rücken. Das machte schon mal Lust auf mehr.
Nun war es also so weit, vor etwa 3 Monaten bin ich zusammen mit Theo, meinem Mitpraktikanten, in Bergen angekommen, dem Ort, den ich für die nächsten 11 Monate mein Zuhause nennen werde. Erwartet wurden wir schon von den ehemaligen Praktikanten Alex, Jonas und Jonathan sowie unserem neuen Mitpraktikanten Raphael.
Mit Blick auf den Kalender kann ich es kaum fassen, dass seit meiner Ankunft in Rättvik nur zwei Monate vergangen sind. Wenn ich mir den Tag in Erinnerung rufe, als ich das Haus der Stille zum ersten Mal betrat, kommt es mir vor, als läge dieser Tag in ferner Vergangenheit. Es fühlt sich tatsächlich so an, als lebte ich seit Jahren als Teil dieser kleinen ökumenischen Gemeinschaft auf dem Berg. Berget – der Berg - macht etwas mit mir, das paradox klingt, wenn ich versuche es zu beschreiben. Es ist als würden die Gegensätze sich hier aufheben. Wie kann man das Gefühl von Beschleunigung haben, wenn sich gleichzeitig alles verlangsamt? Wie kann man meinen, die ganze Welt zu umrunden, wenn man sich kaum vom Ort weg bewegt?
Zeitgleich zur diesjährigen Diasporaeröffnungsaktion des Bonifatiuswerks in Speyer fand das Ehemaligentreffen des Praktikums im Norden statt.
Von Freitag bis Sonntag trafen sich 28 Ehemalige aus den Jahrgängen 2014 bis 2021, um sich auszutauschen, zu vernetzen, Speyer zu erkunden und sich mit der Zukunft von Kirche auseinanderzusetzen.
Wegen der Corona-Pandemie sind die Feierlichkeiten zum Franziskustag in Stockholm in den vergangenen Jahren ausgefallen, nun konnten sie aber wieder stattfinden. Zahlreiche Menschen versammelten sich jetzt im Kungsträdgården in Stockholm, um dort den Franziskustag zu feiern. Der Franziskustag findet zu Ehren des Heiligen Franz von Assisi statt.
Der Tag begann mit einer Prozession rund um den Kungsträdgården. Anschließend wurde auf der großen Bühne Messe gefeiert. Nicht nur zahlreiche Gläubige nahmen an der Messe teil, sondern auch einige Haustiere, die von ihren Besitzern mitgebracht worden waren. Die Tiere wurden im Anschluss von Anders Kardinal Arborelius (Bischof von Stockholm) gesegnet.
Vor rund zwei Monaten bin ich zusammen mit meinem Mitpraktikanten Jonas am Flughafen in Bergen angekommen. Dort haben uns die drei ehemaligen Praktikanten Alex, Jonathan, Jonas und unser Mentor herzlich in Empfang genommen. Auf der Autofahrt zu unserem Kloster in der Innenstadt konnten wir schon ein wenig von unserem Mentor Dom. Lukas über die Stadt und das Land erfahren. Im Kloster angekommen, welches wirklich eine Top-Lage hat und eigentlich ein großes Haus in der Stadt ist, lernten wir die Mitbewohner Dom. Alois und Dom. Gregor kennen und wurden von unseren Vorgängern bekocht.
Für insgesamt 10 Monate bekam ich die Möglichkeit, nach Nordeuropa zu ziehen, um dort meinen Freiwilligendienst zu absolvieren. Ende August 2021 ging es los nach Schweden, um dort in Uppsala, gegenüber vom Newmaninstitut in der Slottsgränd 5 zu wohnen. Wenn ich an diese Zeit zurückdenke, kommen eine Menge Erinnerungen hoch. Mir fallen so viele Erlebnisse und Abenteuer ein, die ich hier erlebt habe. Dieses Jahr war so intensiv und prägend, wie nie zuvor.